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Mit Messstation gegen Verkehrslärm: ADAC-Initiative in Seukendorf gestartet

26. August 2025 ,
ADAC-Lärmdisplay in Seukendorf: Messung von Fahrzeuglärm und direktes Feedback an Fahrende.ADAC-Lärmdisplay in Seukendorf: Messung von Fahrzeuglärm und direktes Feedback an Fahrende. Foto: Ronald Heinrich

Mit der Aufstellung neuartiger Messgeräte hat in Seukendorf die ADAC-Verkehrsinitiative gegen Lärm erstmals in der Metropolregion Nürnberg Station gemacht. Ziel der Aktion ist es, die Schallbelastung durch Fahrzeuge zu erfassen und Verkehrsteilnehmer auf auffällige Lautstärken hinzuweisen. Auf diese Weise soll sowohl Bewusstsein für das Thema geschaffen als auch eine valide Datengrundlage gewonnen werden.

v.l.n.r.: Kurt Krömer, Jürgen Hildebrandt, Sebastian Rocholl, Carsten Träger und Franz X. Forman. Foto: Ronald Heinrich

Zur Vorstellung der Messstation an der alten B8 hatten sich neben Bürgermeister Sebastian Rocholl auch Jürgen Hildebrandt vom ADAC Nordbayern, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Carsten Träger, der stellvertretende Landrat Franz Forman sowie der Kreisverbandsvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages, Kurt Krömer, eingefunden. Rocholl betonte in seiner Rede, dass die Initiative auf Anregung eines Bürgers hin angestoßen wurde. Gerade auf der vergleichsweise wenig befahrenen, aber gut ausgebauten Trasse der alten B8 komme es immer wieder zu Lärmbelästigungen durch überlaute Motorräder und Sportwagen.

Die vom ADAC Nordbayern eingesetzten Lärmdisplays dienen nicht primär der generellen Schallpegelanalyse, sondern funktionieren als interaktive Feedbacksysteme. Wie Jürgen Hildebrandt für den ADAC erläuterte, kombinieren diese Anzeigegeräte akustische und optische Elemente: Sie registrieren bei Überschreiten eines definierten Lärmschwellenwertes – etwa durch lautes Beschleunigen oder Klappenauspuff – über den integrierten Schallmesser ein entsprechendes Signal, das direkt per Display an den Fahrzeugführenden rückgemeldet wird. Die Botschaften variieren dabei zwischen Mahnungen wie „Leise fahren. Lärm ersparen!“ und positiven Feedbacks wie „Danke“.

Nach Angaben von Carsten Träger kann Lärm zur erheblichen gesundheitlichen Belastung werden. Daher sei es wichtig, Verkehrsteilnehmer für die Auswirkungen ihres Fahrverhaltens zu sensibilisieren. Die erhobenen Daten sollen zugleich Grundlage für weitere Maßnahmen sein. Bürgermeister Rocholl äußerte die Hoffnung, dass die vierwöchigen Messungen den Weg für einen Lärmaktionsplan ebnen, wie ihn auch das Bundesumweltamt empfiehlt.

Insgesamt sei die Aktion des ADAC für ihn auch ein Anstoß, sich generell mit dem Thema Verkehrslärm intensiv auseinanderzusetzen, betonte der Rathauschef. Die durch Seukendorf führende Kreisstraße zum Beispiel habe eine Belastung von über 12.000 Fahrzeugen pro Tag – hier bestehe dringend Handlungsbedarf.