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Einbürgerungsfeier mit Innenminister Herrmann in Stein: 137 neue deutsche Staatsbürger begrüßt

29. Oktober 2025
Einbürgerungsfeier im Schloss Stein: Innenminister Joachim Herrmann bei seiner Redee. Foto: Roland BeckEinbürgerungsfeier im Schloss Stein: Innenminister Joachim Herrmann bei seiner Redee. Foto: Roland Beck

Im festlichen Ambiente von Schloss Stein hat der Landkreis Fürth seine neu eingebürgerten Bürgerinnen und Bürger begrüßt. Die Feier gilt seit Jahren als wichtiger Bestandteil lokaler Integrationskultur. Landrat Bernd Obst eröffnete den Abend und unterstrich, dass die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft ein bewusster Schritt zu Zugehörigkeit und Verantwortung sei. Als Festredner sprach Innenminister Joachim Herrmann, der im Namen der Bayerischen Staatsregierung gratulierte.

Gruppenbild auf Schloss Stein mit Innenminister und Landrat. Foto: Roland Beck

Im Landkreis Fürth wurden seit der letzten Einbürgerungsfeier 137 Personen eingebürgert. Die größte Gruppe stammt laut Landrat aus der Türkei, gefolgt von der Ukraine. Insgesamt kommen die neu Eingebürgerten aus 42 Ländern – von Armenien bis Vietnam. Zwei der neuen Staatsbürger arbeiten inzwischen selbst im Landratsamt.

Herrmann betonte die überregionale Dimension: Über 50.000 Menschen erhielten allein im vergangenen Jahr in Bayern die deutsche Staatsangehörigkeit – laut Innenministerium ein Rekordwert. Die Integration sei dabei keine Formalie. Die neuen Staatsbürger hätten Sprache gelernt, staatsbürgerliche Kenntnisse erworben und sich im Alltag etabliert. Mit dem deutschen Pass gehen nun «die volle Freiheit und Verantwortung» einher. Herrmann stellte heraus, dass die Einbürgerung «weltweit als besondere Entscheidung des Staates gegenüber dem Einzelnen» gelte.

Beide Redner machten deutlich, dass Integration über den Festakt hinaus fortgeführt werde. Obst verwies auf ein starkes Netzwerk an Unterstützungsstrukturen im Landkreis: etwa 150 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie circa 90 Sprachmittler seien über das Integrationsmanagement aktiv. Der Freistaat fördert die Integrationslotsinnen und -lotsen, die als Bindeglied zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft wirken.

Herrmann verwies außerdem auf die wirtschaftliche Dimension des Einbürgerungsgeschehens. Bayern sei laut Bundesagentur für Arbeit das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, auch bei Menschen ohne deutschen Pass. Das eröffne gute Chancen für qualifizierte Zuwanderung. Herrmann sprach davon, dass viele wegen ihrer Berufe, aufgrund familiärer Bindungen oder aus Liebe nach Bayern gekommen seien. Die Vielfalt dieser Wege mache die Gesellschaft «reicher und leistungsfähiger».

Zentrale Botschaft des Abends war die politische Teilhabe. Mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen am 8. März des kommenden Jahres rief der Landrat zur Nutzung des Wahlrechts auf. Beide Redner erklärten, dass die Demokratie vom Mitmachen lebe – und dass gerade Neuankömmlinge wichtige Impulse setzen könnten. Herrmann hob hervor, dass «Demokratie nicht selbstverständlich» sei und verteidigt werden müsse. Obst warnte zugleich vor politischer Spaltung und forderte «respektvollen Meinungsaustausch» in Gemeinden und Vereinen.

«Wir freuen uns, dass Sie da sind – nicht nur heute Abend», erklärte Innenminister Herrmann. Der Landkreis wolle, so Obst, gemeinsam dafür sorgen, «dass dieses Land weiter vorankommt und vielleicht auch wieder ein Stück besser wird».