Sicherer Ort für traumatisierte Kinder: Amalie Nathan Haus in Fürth wird eröffnet

Für traumatisierte Kinder und Jugendliche, die Opfer von Missbrauch oder Vernachlässigung wurden, bietet das neue Amalie Nathan Haus im Klinikum Fürth ab Mitte November 2024 eine ganzheitliche Unterstützung. Diese bundesweit einmalige Anlaufstelle vereint die Expertise von Justiz, Medizin, Polizei und Jugendämtern unter einem Dach, um betroffenen jungen Menschen in einer geschützten und kindgerechten Umgebung zu helfen. Der Bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, wird das Zentrum am 15. Novenber eröffnen.

Initiiert und finanziert durch die Stiftung Kinderförderung von Playmobil mit einem siebenstelligen Betrag, leistet das Amalie Nathan Haus einen bedeutenden Beitrag zum Schutz und zur Genesung von Kindern, die sexuelle, körperliche oder seelische Gewalt erlebt haben. Die Stiftung, gegründet von Horst Brandstätter, verfolgt das Ziel, Kindern und Jugendlichen eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.

Im Amalie Nathan Haus arbeiten Fachleute aus der Psychologie, Sozialarbeit, Kinderheilkunde und Rechtsmedizin eng zusammen, um belastende Erlebnisse der betroffenen Kinder so schonend wie möglich aufzuarbeiten und gleichzeitig das Wohl der Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen. Auch polizeiliche und richterliche Vernehmungen können in den vertrauten Räumlichkeiten erfolgen, was die Gefahr einer Retraumatisierung deutlich senkt.Ein Blick auf die Kriminalstatistik verdeutlicht die Dringlichkeit dieser Einrichtung: Über 18.400 Kinder und Jugendliche wurden 2023 Opfer sexualisierter Gewalt, und die Dunkelziffer ist laut Experten weitaus höher. Schätzungen zufolge betragen die jährlichen Folgekosten solcher Traumata in Deutschland rund 11 Milliarden Euro. Das Amalie Nathan Haus in Fürth, benannt nach der jüdischen Wohltäterin Amalie Nathan, stehe damit als Vorreiter für ganzheitlichen Kinderschutz in Deutschland, heißt es seitens der Stiftung Kinderförderung von Playmobil.