Mittwoch, 15. Oktober 2025 21:09
Wetter10.2°C | Klarer Himmel

Rund 1000 neue Nasen für Fürth – Besondere Aktion an der Zenn

15. Oktober 2025 , ,
Am Mittwoch wurden 1000 Nasen sowie 1500 weitere Fische in Fürther Gewässer eingesetzt. Sie sollen die Artenvielfalt steigern. Foto: Roland Beck/Fürth AktuellAm Mittwoch wurden 1000 Nasen sowie 1500 weitere Fische in Fürther Gewässer eingesetzt. Sie sollen die Artenvielfalt steigern. Foto: Roland Beck/Fürth Aktuell

Vertreter des Fischereivereins Fürth e.V. 1881 haben junge Barben, Nasen, Äschen und Rutten in Fürther Gewässer eingesetzt. Der Fischbesatz ist Teil eines Artenschutzprogramms, das vom Fischereiverein in enger Abstimmung mit der Stadt umgesetzt wird.

Die Nase (lateinisch Chondrostoma nasus) ist ein heimischer Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Der Fisch ist in Mitteleuropa weit verbreitet, steht aber vielerorts auf der Roten Liste, weil ihre Bestände stark zurückgegangen sind. Die Nase ist ein wichtiger Bioindikator für gesunde Fließgewässer: Wenn sie dort vorkommt, ist das meist ein Zeichen für gute Wasserqualität und funktionierende Strömungsverhältnisse. Der Fisch heißt Nase wegen seines auffälligen Mauls – das sieht nämlich ein bisschen aus wie eine kleine Nase.

Der Vorsitzende des Fischereivereins, Martin Stade, sprach bei der Aktion von einem wichtigen Beitrag, um bedrohte heimische Fischarten dauerhaft wieder anzusiedeln. «Viele Arten stehen unter Druck – durch höhere Wassertemperaturen, veränderte Fließgeschwindigkeiten und den Verlust natürlicher Lebensräume», erklärte Stade. Mit dem gemeinsamen Besatz junger Fische wolle man ein sichtbares Zeichen für den Schutz der Artenvielfalt setzen.

Insgesamt betreut der Verein 31 Gewässer im Raum Fürth und darüber hinaus. Seine Arbeit umfasst weit mehr als das Angeln: Sie reicht von Hegebefischungen und Gewässeranalysen bis hin zu praktischen Naturschutzmaßnahmen. «Wir verstehen das Ökosystem als Ganzes», betonte Stade. Dazu zähle auch der Bau von Bruthöhlen für Eisvögel, das Aufhängen von über 200 Nistkästen oder das Monitoring von Insektenbeständen, die als Nahrungsgrundlage für Fische dienen.

Die Stadt Fürth unterstützt die Initiative finanziell. Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung würdigte das Engagement des Vereins und hob die Bedeutung des ehrenamtlichen Einsatzes hervor. Für die Stadt sei die Kooperation mit dem Fischereiverein ein Gewinn für Umwelt und Gesellschaft.

Ein weiteres Beispiel für diesen Einsatz ist der jährliche Umweltschutztag des Vereins, der in diesem Jahr am Samstag, 25. Oktober, stattfindet. Dabei reinigen Mitglieder und Freiwillige kilometerweit die Ufer von Farnbach, Zenn und Pegnitz. Gesammelt wird alles, was die Gewässer belastet – vom Kleinmüll bis zu Sperrgut wie Kühlschränken oder E-Scootern. «Was wir dort finden, ist teils erschreckend», so Stade. Wer mithelfen möchte, kann sich unkompliziert über die Website des Vereins anmelden.