Üblicherweise pflegen Bundestagsabgeordnete einen engen Austausch mit den Kommunalpolitikern ihres Wahlkreises. Ob Infrastruktur, Wohnungsbau oder Finanzfragen – vielfach dienen diese Gespräche als Brücke zwischen Bundespolitik und lokaler Ebene. Im Fall des AfD-Abgeordneten Bastian Treuheit ist das anders: Sein Gesprächsangebot an die Bürgermeister im Landkreis Fürth und an Oberbürgermeister Thomas Jung wurde geschlossen abgelehnt.
Treuheit hatte sich nach seinem Einzug in den Bundestag im Frühjahr 2025 kürzlich mit einem persönlichen Schreiben an alle Rathauschefs gewandt. Darin bot er nach eigener Aussage einen Austausch über aktuelle kommunale Herausforderungen an und verwies auf seine Rolle als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. Zugleich habe er seine kommunalpolitische Erfahrung im Zirndorfer Stadtrat und im Kreistag Fürth betont.
Die Reaktion fiel eindeutig aus: Ohne Ausnahme lehnten alle Adressaten ab. In den Antwortschreiben, die nahezu wortgleich formuliert waren, hieß es, die Kommunen seien bereits über etablierte Spitzenverbände ausreichend vertreten. Weitere Gespräche seien derzeit nicht notwendig.
Treuheit äußerte sich enttäuscht über das Vorgehen. Die Absagen interpretiert er als bewusste Verweigerung des politischen Austauschs. Er warf den kommunalen Vertretern vor, sich ideologisch abzuschotten, statt parteiübergreifend das Wohl der Bürger in den Mittelpunkt zu stellen. Sein Angebot, kommunale Anliegen nach Berlin zu tragen, bleibe bestehen.