An der markanten Ecke zwischen Schwabacher Straße und Maxstraße in Fürth prägt seit fast einem Jahr ein großes Baugerüst das Stadtbild. Das ehemalige Woolworth-Gebäude, ein architektonisches Zeugnis der 1950er-Jahre am südlichen Eingang zur Fußgängerzone, wird derzeit aufwändig saniert. Der Projektentwickler Ehret + Klein hat nun Einblicke in den aktuellen Stand der Arbeiten und den zeitlichen Rahmen für die Wiedereröffnung gegeben.
Nachdem die Entkernung des Gebäudes vollständig abgeschlossen wurde, haben die eigentlichen Bauarbeiten begonnen, wie Geschäftsführer Michael Ehret gegenüber “Fürth Aktuell” sagte. Ein besonderes technisches Problem stellte dabei der Standort für den Baukran dar. Aufgrund der beengten Verhältnisse in der Innenstadt und um den Busverkehr sowie die Fußgängerzone nicht zu blockieren, wurde der Kran laut Baureferentin Christine Lippert direkt im Inneren des Gebäudes platziert. Dafür mussten die Decken verstärkt werden, um die Lasten bis in den Boden abzutragen.
Das Nutzungskonzept sieht eine deutliche Belebung des Standorts vor. Während die Obergeschosse früher weitgehend leer standen, entstehen dort nun 100 voll möblierte Apartments für Geschäftsreisende und Besucher der Stadt. Eine ursprünglich angedachte Gastronomie wird hingegen nicht einziehen. Im Erdgeschoss und Untergeschoss wird Woolworth als Ankermieter zurückkehren. Oberbürgermeister Thomas Jung betonte vor Ort, dass sich das Unternehmen für Jahrzehnte an den Standort gebunden habe. Dies sei ein wichtiges Signal für die Einkaufsstadt, da die Filiale in Fürth bisher die umsatzstärkste in ganz Deutschland gewesen sei.
Wirtschaftsreferent Horst Müller betonte, dass im südlichen Ast der Fußgängerzone tatsächlich ein Bedarf für einen starken Frequenzbringer wie Woolworth besteht. Und deswegen habe es eine enorme Bedeutung, dass das Kaufhaus hier wieder eröffnet.
Ein zentraler Aspekt der Sanierung ist der Denkmalschutz. Die Fassade besteht aus einem Betonraster, das mit kleinen Naturstein-Riemchen ausgefacht ist. Diese nur zehn Zentimeter langen Steine wurden damals mühsam aufgeschichtet. Wie genau die Sanierung dieser Flächen erfolgt, wird derzeit noch zwischen den Behörden und den Eigentümern abgestimmt, um eine fachlich korrekte und zugleich finanzierbare Lösung zu finden.
Derzeit nutzt Woolworth ein rund 300 Quadratmeter großes Ausweichquartier im Einkaufszentrum «Flair». Die Rückkehr an den angestammten Platz ist für das Jahr 2026 fest eingeplant. Michael Ehret gab an, dass eine Eröffnung im Sommer 2026 angestrebt werde, spätestens jedoch zum Weihnachtsgeschäft 2026 mit einer vollen Inbetriebnahme zu rechnen sei.
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