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Urteil zum Kärwaspiel beim STV Deutenbach: Schiedsrichtergruppe Zirndorf erhebt schwere Vorwürfe

15. September 2024 ,
Spielabbruch in der Kreisliga: Das Urteil zur Neuansetzung sorgt für Diskussionen – Schiedsrichtergruppe Zirndorf zieht Konsequenzen.Spielabbruch in der Kreisliga: Das Urteil zur Neuansetzung sorgt für Diskussionen – Schiedsrichtergruppe Zirndorf zieht Konsequenzen.

Das Kreisliga-Spiel zwischen dem STV Deutenbach und KSD Hajduk Nürnberg, das am 24. August 2024 beim Stand von 4:1 für die Heimmannschaft in der 87. Minute abgebrochen wurde (wir hatten berichtet), sorgt weiterhin für kontroverse Diskussionen. Nachdem das Kreissportgericht nun eine Neuansetzung der Partie beschlossen hat, gibt es vor allem aufgrund der Umstände des Spielabbruchs kritische Stimmen.
Der Abbruch erfolgte nämlich nach einer angeblichen rassistischen Beleidigung eines Schiedsrichterassistenten. Dennoch fand dieses mutmaßliche Vergehen im offiziellen Urteil des Sportgerichts jetzt keinerlei Erwähnung, was insbesondere bei der Schiedsrichtergruppe Zirndorf für Unverständnis sorgt – und Folgen haben wird.
Rückblick: Die Partie am Steiner Weihersberg – zeitgleich zu Steiner Kirchweih – verlief zunächst ohne größere Zwischenfälle. Die Heimmannschaft dominierte das Spiel, und es schien, als ob der Sieg in greifbarer Nähe wäre. Doch als ein Spieler von Hajduk in der 82. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste, eskalierte die Situation. Ein Fan der Gäste soll den Linienrichter aufs Heftigste beleidigt haben, woraufhin der Schiedsrichter das Spiel vorzeitig abbrach. Die Zuschauer verließen das Stadion ohne ein offizielles Endergebnis.
In der Stellungnahme der Schiedsrichtergruppe Zirndorf, die von über 90 Schiedsrichtern verschiedenster Herkunft vertreten wird, wurde das Sportgericht für das Urteil scharf kritisiert. Die Gruppe betonte, dass rassistische Beleidigungen nicht nur persönliche Angriffe auf den betroffenen Schiedsrichter darstellen, sondern auch ein Angriff auf die Werte des gesamten Sports seien. Der Gruppenausschuss entschied daher, dass in dieser Saison keine Schiedsrichter aus Zirndorf Spiele unter Beteiligung von KSD Hajduk Nürnberg leiten werden.
Obwohl das Kreissportgericht eine Neuansetzung der Partie beschlossen hat, bleibt die Debatte über den Vorfall und die vermeintliche Bagatellisierung des rassistischen Hintergrunds somit bestehen.