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Historischer Lokschuppen in Fürth: Sanierung nach jahrelangem Rechtsstreit

25. September 2024
Der historische Lokschuppen in Fürth, ein bedeutendes Zeugnis der deutschen Eisenbahngeschichte, wird nach Jahren des Verfalls saniert.Der historische Lokschuppen in Fürth, ein bedeutendes Zeugnis der deutschen Eisenbahngeschichte, wird nach Jahren des Verfalls saniert.

Der historische Lokschuppen in Fürth, erbaut 1860, ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt. Über 30 Jahre lang verfiel das Gebäude, nachdem die Deutsche Bahn den Unterhalt eingestellt hatte. Trotz des Denkmalschutzes und zahlreicher Initiativen der Stadt, darunter auch mehrere Gerichtsverfahren gegen die Bahn, blieb eine Lösung lange Zeit aus. Erst 2016 wurde der Lokschuppen vom Immobilienentwickler Michael Peter (P&P Gruppe) übernommen, der in Absprache mit dem Denkmalschutz die Sanierung ankündigte.

Der Lokschuppen war ursprünglich als Standplatz für Lokomotiven der Ludwig-Süd-Nord-Bahn gedacht und spielte eine zentrale Rolle für den Rangierverkehr zwischen den Bahnhöfen in Fürth und Nürnberg. Nach dem Ende der Nutzung durch die Bahn verfiel das Gebäude zusehends, insbesondere nachdem ein Brand 2004 das Dach schwer beschädigte.

Die lange Hängepartie wurde durch den komplizierten Rechtsstreit zwischen der Stadt Fürth und der Deutschen Bahn verschärft. Verschiedene Initiativen, wie die Pläne, das Gebäude als Jugendzentrum zu nutzen, scheiterten an Lärmschutzbestimmungen. Erst 2021 konnte ein neues Nutzungskonzept als Kulturort für alle Generationen entwickelt werden.

Nun steht eine umfangreiche Sanierung des denkmalgeschützten Lokschuppens bevor. Mit 1,24 Millionen Euro Förderung aus dem Bundesprogramm „Kulturinvest“ wird das Gebäude bis 2025 zu einer Begegnungsstätte für die Stadt und die Jugendkulturszene umgebaut.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat heute beschlossen, im Rahmen des Förderprogramms „Kulturinvest“ die Sanierung und Revitalisierung des Fürther Lokschuppens zu fördern. Der Fürther SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Träger freut sich darüber: „Das ist eine richtig gute Nachricht für Fürth. Der Fürther Lokschuppen ist seit vielen Jahren in einem bedauerlichen Zustand. Er wurde 1860 erbaut und 1911 um einen kleinen Wohn- und Werkstättenbau erweitert – und ist das älteste Denkmal der Eisenbahngeschichte in Mittelfranken sowie einer der ältesten noch erhaltenen Lokschuppen Deutschlands.“

Er sei deshalb sehr glücklich, dass mit der Förderzusage durch den Bund der Weg nicht nur einer Sicherung, sondern einer demkmalgerechten und zukunftsorientierten Sanierung und Revitalisierung dieses einmaligen Gebäudes frei sei.

Auch die Grüne Stadtratsfraktion begrüßt die Entscheidung des Bundestages. Der Fraktionsvorsitzende Kamran Salimi erklärt: „Das Kulturzentrum Lokschuppen wird ein einzigartiger Ort der Begegnung und des Austauschs werden. Es ist großartig, dass der Bund dieses Projekt unterstützt. Der Lokschuppen hat das Potenzial, nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein identitätsstiftender Ort für die Menschen in Fürth zu werden.“