Nach vier Jahren stabiler Abwassergebühren müssen sich die Bürger in Cadolzburg ab dem 1. Februar 2025 auf höhere Kosten einstellen. Laut einer Mitteilung der Marktgemeinde Cadolzburg ergibt sich die Erhöhung aus einer umfassenden Gebührenkalkulation, die gemäß dem Kommunalabgabengesetz (KAG) durchgeführt wurde. Die Neuberechnung sei notwendig, um Defizite auszugleichen und die Abwasserinfrastruktur zukunftsfähig zu gestalten.
Gründe für die Gebührenerhöhung
Wie die Marktgemeinde betont, führten vor allem Unterdeckungen in den vergangenen Jahren zu der Anpassung:
- Schmutzwasser: 259.000 Euro Defizit
- Niederschlagswasser: 240.000 Euro Defizit
Diese Fehlbeträge müssen der Marktgemeinde zufolge in den kommenden Jahren ausgeglichen werden. Hinzu kommen laut der Mitteilung gestiegene Betriebskosten aufgrund höherer Materialpreise und Lohnanpassungen sowie geplante Investitionen in die Abwasserinfrastruktur.
Zu den Investitionsvorhaben zählen unter anderem:
- Die Modernisierung der Kläranlagen, um Umwelt- und Wasserstandards zu erfüllen.
- Die Erneuerung des Kanalnetzes, um die Versorgung langfristig zu sichern.
Die Marktgemeinde betont, dass die Kosten für diese Investitionen nicht direkt auf die Bürger umgelegt werden. Vielmehr fließen nach Abschluss der Projekte die Abschreibungen schrittweise in die Kalkulation ein.
Neue Gebühren ab Februar 2025
Für die Einwohner Cadolzburgs bedeutet die Anpassung konkret:
- Schmutzwasser: 4,23 Euro pro Kubikmeter (bisher 3,64 Euro)
- Niederschlagswasser: 0,79 Euro pro Quadratmeter (bisher 0,47 Euro)
Ein Beispiel verdeutlicht die Auswirkungen: Ein 4-Personen-Haushalt mit einem Wasserverbrauch von 190 m³ und einer versiegelten Fläche von 120 m² zahlt künftig etwa 150,50 Euro mehr pro Jahr.
Nachhaltige Planung und Kostendeckung
Mit der Erhöhung sollen die gesetzlichen Vorgaben zur Kostendeckung erfüllt und die finanzielle Planungssicherheit verbessert werden. Zusätzlich plant die Gemeinde den Aufbau von Rücklagen für künftige Investitionen, um die Abwasserinfrastruktur langfristig aus Eigenmitteln zu finanzieren.
Die Entscheidung zur Gebührenerhöhung sei nicht leichtfertig getroffen worden, heißt es aus dem Rathaus. Ziel sei es, eine umweltfreundliche und verlässliche Abwasserentsorgung sicherzustellen, die auch kommenden Generationen zugutekomme.