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Nach 40 Jahren erstmals ohne Leitung: Der Fürther Landfrauenchor kämpft ums Überleben

13. Februar 2025
Der Landfrauenchor Fürth ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens – doch derzeit fehlt eine Leitung.Der Landfrauenchor Fürth ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens – doch derzeit fehlt eine Leitung.

Es ist diesmal still in der Zirndorfer Paul-Metz-Halle. Dort, wo sonst immer der erste feierliche Gesang den traditionellen Landfrauentag eröffnet, bleibt es heuer ungewohnt ruhig. Kein mehrstimmiger Chorklang, keine bekannten Volkslieder, die sich sonst mit warmem Timbre durch die Halle tragen. Die über 200 Besucher des Landfrauentages 2025 fragen sich, wo der beliebte Landfrauenchor ist. Die Antwort liefert kurz darauf in ihrer Eröffnungsrede Kreisbäuerin Bettina Hechtel: Der Chor sei derzeit einerseits dezimiert, und zugleich gebe es auch keine Chorleiterin mehr. Letztere, so heißt es hinter vorgehaltener Hand, habe hingeschmissen.

Der Nachwuchs beim Chor fehlte schon seit einigen Jahren. Von ehemals über 40 Sängerinnen waren zuletzt nur noch 14 übrig. „Daraufhin teilte die Chorleitung mit, dass sie unter diesen Voraussetzungen ihre Fähigkeiten nicht mehr einbringen möchte“, berichtet Hildegard Besendörfer, die stellvertretende Vorsitzende des Chors, gegenüber „Fürth Aktuell“.

„Nach über 40 Jahren Landfrauenchor sind wir erstmals ohne Chorleitung“, betont sie. Dass der Chor nur noch so wenige Sängerinnen habe, liege zum einen an krankheitsbedingten Ausfällen. Es seien in den vergangenen Jahren aber auch sehr aktive Sängerinnen verstorben – darunter auch die Gründerin Nannette Herz, die selbst mit 90 Jahren noch auf der Bühne stand. Im Alter von 91 Jahren war die Ehrenkreisbäuerin dann im Jahr 2018 verstorben.

Die traditionsreiche Gesangsgruppe kämpft nun ums Überleben. Mit nur noch 14 Sängerinnen und ohne Chorleitung stand ein Auftritt beim Landfrauentag in diesem Jahr außer Frage, so Besendörfer. Eingesprungen ist kurzerhand die Volkstanzgruppe Kirchfembach-Puschendorf.

Doch aufgeben ist keine Option, wie Hildegard Besendörfer verspricht. Die verbliebenen Sängerinnen wollen weitermachen – fest entschlossen, die kulturelle Identität des Landkreises Fürth zu bewahren. Die Hoffnung ist groß, dass sich bald neue Stimmen und eine engagierte Führungskraft finden – damit beim nächsten Landfrauentag wieder Gesang durch den Saal in Zirndorf klingt.

Wer den Chor stimmlich unterstützen will oder Interesse an der Chorleitung hat, kann sich bei Hildegard Besendörfer melden: hildegard.besendoerfer@gmx.de