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„Zurzeit ist es das Militär, das besonders blüht“: Landschaftspflegeverband sorgt sich um Projekte im Landkreis Fürth

26. August 2025 ,
In Stein informierte sich die Gruppe über den Wiesengrund. Foto: Fürth AktuellIn Stein informierte sich die Gruppe über den Wiesengrund. Foto: Fürth Aktuell

Im Landkreis Fürth haben sich am Montag der Fürther Bundestagsabgeordnete Carsten Träger (SPD), die Europaabgeordnete Maria Noichl (SPD) aus Rosenheim sowie Vertreter des Landschaftspflegeverbands ein Bild von aktuellen Projekten gemacht.

Foto: Fürth Aktuell

Hintergrund sind gekürzte Fördermittel von Bund und Freistaat. Nach Angaben des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken war bisher ein erheblicher Teil der Maßnahmen aus dem «Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz» (ANK) finanziert worden. Während der Freistaat Bayern im Jahr 2024 Mittel noch aus Haushaltsresten ausgleichen konnte, sind die Bundesmittel seit diesem Jahr vollständig entfallen. In der Folge stößt auch der Freistaat an seine finanziellen Grenzen, da die Co-Finanzierung ohne Bundesanteil nicht mehr gesichert ist.

«Zurzeit ist es halt das Militär, das besonders blüht. Aber trotzdem sind das hier Aufgaben, die mindestens genauso wichtig sind – wenn nicht sogar wichtiger», sagte Carsten Träger. «Ich habe so im Hinterkopf: Ein Panzer kostet zehn Millionen. Und wie viele Bäume kann man für zehn Millionen Euro pflanzen? Das ist die Relation, um die es geht», verdeutlichte der Bundestagsabgeordnete im Gespräch mit „Fürth Aktuell“.

Die Kürzungen haben direkte Auswirkungen auf Projekte im Natur- und Klimaschutz, etwa bei Gewässerrenaturierungen, Aufforstungen oder Maßnahmen zur Klimaanpassung. Vertreter des Landschaftspflegeverbands warnten, dass viele kleinere, kurzfristig realisierbare Projekte auf der sogenannten Negativliste landen und künftig nicht mehr umgesetzt werden können.

Ein Beispiel für die Folgen solcher Einschnitte wurde in Stein deutlich. Dort informierte Erster Bürgermeister Kurt Krömer die Gruppe über das Projekt «Wiesengrund». Nach der Ablehnung der ursprünglichen städtischen Pläne für die sogenannte Keimzelle hatte der Landschaftspflegeverband gemeinsam mit der Stadt ein alternatives Konzept erarbeitet und 2023 umgesetzt.

Heute, so betonten die Vertreter des Verbands, wäre dies nicht mehr möglich, da ein Großteil der Maßnahmen inzwischen nicht mehr förderfähig sei. Im Jahr 2025 wäre das Projekt also gescheitert. Insgesamt betreute der Landschaftspflegeverband nur im Landkreis Fürth in den zurückliegenden Jahren weit über 100 Flächen.

Carsten Träger stellte klar, dass für den Bundeshaushalt 2025 kaum noch Spielräume bestehen. Für die Finanzplanung 2026 gebe es jedoch Chancen, wieder über Zuschüsse für die Landschaftspflege zu verhandeln. Er betonte, dass es eine politische Aufgabe sei, zwischen Verteidigungsausgaben und Investitionen in Klima- und Naturschutz eine ausgewogene Lösung zu finden.