Seit 60 Jahren kultiviert die Gärtnerei Ascher in der Jahnstraße in Oberasbach Blumen und Zierpflanzen. Zum Jubiläum würdigte Oberasbachs Erste Bürgermeisterin Birgit Huber den Familienbetrieb für Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit in einem herausfordernden Marktumfeld. «Es ist alles andere als selbstverständlich, dass ein Familienbetrieb so lange besteht und dabei immer wieder neue Ideen für die Zukunft entwickelt – vor allem, da die Konkurrenz durch Baumärkte und Onlinehandel immer größer wird», sagte Huber bei einem Besuch anlässlich des Firmenjubiläums.
Gegründet wurde die Gärtnerei 1965 von Alfred und Gertrud Ascher. Die zunächst zwei Gewächshäuser wuchsen in den folgenden Jahrzehnten schrittweise auf heute mehr als 3.000 Quadratmeter Fläche an. Wie aus der städtischen Mitteilung hervorgeht, steuern die Aschers Beschattung, Heizung, Lüftung und Bewässerung inzwischen computergestützt – ein für mittelständische Gartenbaubetriebe gängiger Standard, der die Produktion planbarer macht. Die unternehmerischen Wurzeln reichen der Darstellung zufolge über die 60 Jahre vor Ort hinaus: In der Familie gab es bereits zuvor gärtnerische Betriebe – ein Gewächshaus im damaligen Sudetenland sowie eine größere Kakteenzucht mit bundesweitem Vertrieb.
2015 stieg mit Marina Ascher die nächste Generation ein; seit 2022 ist sie Meisterin. Die Belegschaft umfasst nach städtischen Angaben zehn Personen, darunter zwei Auszubildende.
Das Sortiment reicht von Schnitt- über Beet- und Balkonpflanzen. Einen Schwerpunkt bildet die eigene Zucht von Alpenveilchen und Weihnachtssternen. Damit die Poinsettien rechtzeitig vor der Adventszeit ihre charakteristische Färbung ausbilden, simuliert der Betrieb ab etwa 15. September kurze Tage – ein in der Branche übliches Verfahren für die Kurztagspflanze. «Daher erzeugen wir ungefähr ab dem 15. September künstliche Kurztage, so dass die Pflanzen unter Bedingungen wachsen, die möglichst nah an denen ihrer Heimat Mexiko sind», erläuterte Rolf Ascher, der die Produktionsplanung verantwortet. Etwa die Hälfte der Pflanzen geht als Halb- oder Rohware an andere Gärtnereien, der Rest wird direkt verkauft.
Neu im Angebot ist die Grabpflege in Unterasbach und Lind. «Grabpflege ist weit mehr als nur eine äußerliche Aufgabe – sie bedeutet, die Erinnerung an verstorbene Angehörigen zu ehren und deren letzte Ruhestätte kontinuierlich in einem würdevollen und respektvollen Zustand zu bewahren», sagte Dieter Ascher zur Erweiterung des Dienstleistungsspektrums. Darüber hinaus engagiert sich der Betrieb im Stadtleben: Seit Jahren richtet er gemeinsam mit Tanzschulen einen Blumentanzabend mit Spendenerlös aus. 2025 nahm die Gärtnerei erstmals am Unterasbacher Kirchweihumzug teil; für 2026 ist eine erneute Teilnahme geplant.
«Die Gärtnerei Ascher ist ein tolles Beispiel für einen tief in Oberasbach verwurzelten Familienbetrieb, der gut für die Zukunft gerüstet ist», so Wirtschaftsförderin Michaela Heckel.