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„Jüdisches Leben in Zirndorf“: Schüler widmen sich lokalem Schicksal im Nationalsozialismus

2. Oktober 2025
In Kleingruppen erforschten die Jugendlichen das gesellschaftliche und private Leben jüdischer Familien in Zirndorf. Foto: Foto: Städtisches Museum ZirndorfIn Kleingruppen erforschten die Jugendlichen das gesellschaftliche und private Leben jüdischer Familien in Zirndorf. Foto: Städtisches Museum Zirndorf

Der Alltag, die Hoffnungen, das Leid: Mit großer Ernsthaftigkeit haben sich Schülerinnen und Schüler der Realschule Zirndorf der jüdischen Geschichte ihrer Heimatstadt zu Zeiten des Nationalsozialismus gewidmet. Unter dem Titel „Jüdisches Leben in Zirndorf zur Zeit des Nationalsozialismus“ ist bis zum 2. November 2025 eine Ausstellung im Städtischen Museum Zirndorf zu sehen. Die Exponate stammen aus Archivquellen und Museumsbeständen und ermöglichen einen eindrucksvollen Einblick in eine verdrängte Vergangenheit.

In Kleingruppen erforschten die Jugendlichen das gesellschaftliche und private Leben jüdischer Familien in Zirndorf – vom Familienalltag bis zu schicksalhaften Ereignissen wie dem Novemberpogrom 1938. Grundlage ihrer Arbeit bildeten Originaldokumente aus dem Stadtarchiv: Reisepässe, Drohbriefe, Deportationslisten. Ergänzt wurde dieses historische Material durch Fundstücke aus dem Museumsdepot, die einen lebendigen Bezug zur Geschichte schaffen.

Die Ausstellung demonstriert, wie junge Menschen Geschichte nicht nur untersuchen, sondern zugleich Erinnerungskultur lokal stärken. Sie zeigt, wie sich Biografien jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner in Stellungnahmen, Schriften und Dokumenten spiegeln. Zugleich macht sie deutlich, wie eng das Schicksal der lokalen Gemeinschaft mit den nationalen Verbrechen verknüpft war.

Das Städtische Museum Zirndorf – getragen von der Stadt Zirndorf – befindet sich in der Spitalstraße 2 und ist dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Museum und Ausstellungsprojekt kooperieren eng mit dem Stadtarchiv, das die Quellen zur Verfügung stellte.