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Technologietransferzentrum eröffnet: Notfallmedizin bekommt digitales Herzstück in Stein

17. Oktober 2025 ,
Eröffnung des TTZ Stein (v.l.n.r.): Wissenschaftsminister Markus Blume, eine Rettungssanitäterin des BRK, Erster Bürgermeister Kurt Krömer und Landrat Bernd Obst in einem Schulungsfahrzeug. Foto: Roland BeckEröffnung des TTZ Stein (v.l.n.r.): Wissenschaftsminister Markus Blume, eine Rettungssanitäterin des BRK, Erster Bürgermeister Kurt Krömer und Landrat Bernd Obst in einem Schulungsfahrzeug. Foto: Roland Beck

Mit der offiziellen Eröffnung des Technologietransferzentrums (TTZ) hat die Stadt Stein am Freitag eine bedeutende wissenschaftliche Einrichtung bekommen. In Anwesenheit von Wissenschaftsminister Markus Blume, Landrat Bernd Obst, Bürgermeister Kurt Krömer und zahlreichen Gästen wurde das neue Zentrum der Hochschule Ansbach feierlich eingeweiht. Das TTZ Stein ist Teil der Hightech Agenda Bayern und widmet sich der digitalen Transformation in der notfallmedizinischen Bildung. Ursprünglich war auch Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, der dann aber doch absagen musste.

Wissenschaftsminister Markus Blume betonte in seiner Rede die Einzigartigkeit der neuen Einrichtung: «Notfallmedizin 4.0 – made in Mittelfranken! Im neuen TTZ Stein schlägt die Zukunft der Notfallmedizin digital – ein echtes Novum in unserer bayerischen TTZ-Landschaft.» Mit Virtual Reality, künstlicher Intelligenz und Simulation sollen Ausbildung und Training im Rettungswesen künftig auf ein neues Niveau gehoben werden. Der Freistaat Bayern unterstützt das Zentrum mit 5,2 Millionen Euro aus der Hightech Agenda.

Landrat Bernd Obst (2.v.l.) und Erster Bürgermeister Kurt Krömer in einem Schulungsfahrzeug des TTZ Stein. Foto: Roland Beck

Dass Stein den Zuschlag für den TTZ-Standort bekam, hatten unter anderem die Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger und der frühere Landrat Matthias Dießl forciert. Steins Erster Bürgermeister Kurt Krömer und der Stadtrat unterstützten von Anfang an die Ansiedlung.

Hochschulpräsident Prof. Dr.-Ing. Sascha Müller-Feuerstein hob bei der Feier die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis hervor. Das TTZ Stein entstehe auf Basis eines Partnernetzwerks, das alle relevanten Akteure aus dem Bereich der Notfallversorgung vereine – von Rettungsdiensten über Kliniken bis hin zu Forschungseinrichtungen. «Hier entsteht ein Ort, an dem innovative Lehrwerkzeuge und Konzepte für die Ausbildung der Blaulichtorganisationen entwickelt werden», so Müller-Feuerstein.

Landrat Bernd Obst bezeichnete die Einrichtung als «Leuchtturmprojekt für die gesamte Region». Forschung, kommunale Verantwortung und staatliche Unterstützung griffen hier beispielhaft ineinander. Die Verbindung aus Wissenschaft, Praxis und Menschlichkeit mache Stein zu einem «Ort, an dem Zukunft gestaltet wird».

Wissenschaftsminister Markus Blume bei seiner Rede in Stein. Foto: Roland Beck

Bürgermeister Kurt Krömer erinnerte an die Geschichte des Standorts auf dem früheren Frauenwerksareal und sprach von einem «neuen Kapitel für Stein». Die Stadt stelle die Räumlichkeiten fünf Jahre lang kostenfrei zur Verfügung – ein Bekenntnis zu Wissenschaft und Fortschritt. «Stein ist bereit, offen, neugierig und zuversichtlich», so Krömer.

Der wissenschaftliche Leiter des TTZ, Prof. Dr. med. Bernd Landsleitner, gewährte erste Einblicke in die Forschungsarbeit. Neben Projekten zu Digitalisierung und Katastrophenschutz werde bereits an Studien zur Doppelverwendung von Einsatzkräften sowie an telemedizinischen Anwendungen gearbeitet. Zudem begleite das TTZ den neuen Studiengang «Außerklinische Akut- und Notfallmedizin» der Hochschule Ansbach wissenschaftlich.

Mit dem TTZ Stein erweitert die Hochschule Ansbach somit ihr Netzwerk an Innovationsstandorten in Mittelfranken. Ziel ist es, Forschungsergebnisse gezielt in die Praxis zu überführen und so die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.