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6 Millionen Euro für Fürth: Wichtige Hilfe oder Tropfen auf den heißen Stein?

20. Oktober 2025
6 Millionen Euro für Fürth – Hilfe heute, strukturelle Lösung offen6 Millionen Euro für Fürth. Foto; Roland Beck

Die Stadt Fürth erhält im Jahr 2025 Bedarfszuweisungen und Stabilisierungshilfen in Höhe von insgesamt 6 Millionen Euro. Das gab das Bayerische Finanzministerium bekannt. Damit steigt die Unterstützung des Freistaats im Vergleich zum Vorjahr um 1 Million Euro. Die Gelder stammen aus dem kommunalen Finanzausgleich, dessen Gesamtvolumen für 2025 bei knapp 12 Milliarden Euro liegt – ein Zuwachs von 5,3 Prozent beziehungsweise 608,6 Millionen Euro im Vergleich zu 2024.

Die CSU-Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger begrüßte die Zuweisung ausdrücklich. Sie sprach von einem klaren Signal der Unterstützung: Der Freistaat stehe „fest an der Seite seiner Kommunen“ und leiste einen „bedeutenden Beitrag für stabile Haushalte“. Besonders strukturschwache oder demografisch belastete Gemeinden würden durch die Mittel in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt. Guttenberger betonte, es sei ihr ein besonderes Anliegen gewesen, sich erneut für die Gewährung der Gelder einzusetzen, um die Kommunen bestmöglich zu unterstützen.

Auch die Fürther Grünen-Abgeordnete Barbara Fuchs äußerte sich positiv über die finanzielle Hilfe, verwies aber zugleich auf strukturelle Defizite in der kommunalen Finanzierung. Ihrer Ansicht nach könne die wiederkehrende Unterstützung kein Ersatz für eine verlässliche, langfristige Ausstattung der Städte sein. Fuchs forderte eine grundlegende Neuordnung der kommunalen Finanzen und sprach sich für eine sogenannte «Kommunalmilliarde» aus, mit der Gemeinden künftig eigenständiger handeln könnten.

Bedarfszuweisungen und Stabilisierungshilfen sind für Kommunen mit finanziellen Engpässen gedacht. Sie sollen helfen, Haushaltslücken zu schließen, Schulden abzubauen und die Liquidität zu sichern. In Bayern profitieren jährlich rund 70 Kommunen von diesen Zuwendungen. Nach Angaben des Finanzministeriums sollen die Hilfen gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten die kommunale Selbstverwaltung stärken und drohende Haushaltsnotlagen vermeiden.