Ein entnervter Hinweis am Wilhelm-Tell-Platz beschäftigt derzeit die Anwohner im Zirndorfer Ortsteil Weiherhof. Der Verfasser empört sich darin über Hundehinterlassenschaften im Wohngebiet — doch die Empörung schlägt ins Gefährliche um. Der Zettel warnt vor Hundehassern, die Giftköder auslegen könnten.
Der handgeschriebene Aushang am Wilhelm-Tell-Platz sorgt für erhebliche Besorgnis im Wohnumfeld. In dem Zettel, der sichtbar an einem Gartenpfahl angebracht wurde, wird nicht nur das Liegenlassen von Hundekot als „asozial“ kritisiert. Besonders brisant ist eine Passage, in der indirekt auf Hundehasser verwiesen wird, die „deswegen Giftköder auslegen“.
Beschwerden über Hundekot werden in Kommunen seit Jahren vermehrt registriert. Kritik an fehlender Rücksichtnahme gehört vielerorts zum Alltag. Die unverblümte Erwähnung möglicher Vergiftungen überschreitet jedoch nach Auffassung von Tierschutzexperten die Grenze zur strafbaren Handlung, da Giftköder eine akute Gefährdung für Tiere und im schlimmsten Fall auch für Kinder darstellen können.
Die Polizei sieht Hinweise auf mögliche Giftköder grundsätzlich als ernstzunehmende Gefahr. In ähnlichen Fällen wurde in der Vergangenheit die Bevölkerung über Verdachtsmomente informiert und um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten. Zuständig sind neben den Ordnungskräften auch Veterinärbehörden, sobald sich ein Verdacht bestätigt oder erste Fälle bekannt werden.
Die städtischen Regelungen verpflichten Hundebesitzer bereits jetzt, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere auf öffentlichen Flächen zu beseitigen. Gleichzeitig warnen Tierschutzorganisationen vor eigenmächtigen „Bestrafungen“ oder Drohungen gegenüber Tierhaltern. Solche Maßnahmen würden Konflikte und gefährden Unbeteiligte verschärfen.
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