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Die Sperrung der Zirndorfer Brücke ist vollzogen – Autofahrer und Politik melden sich zu Wort

14. November 2025
Zirndorfer Brücke gesperrt: In sozialen Netzwerken mischen sich Frust, Spott und Kritik – Politik fordert rasche Lösungen. Foto: David Oßwald/News5Zirndorfer Brücke gesperrt: In sozialen Netzwerken mischen sich Frust, Spott und Kritik – Politik fordert rasche Lösungen. Foto: David Oßwald/News5

Am Freitagvormittag ist die Sperrung der Zirndorfer Brücke umgesetzt worden. Arbeiter stellten entsprechende Schilder und Absperrungen auf. Ab circa 10 Uhr war die Brücke dann komplett für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gesperrt.

Die Zirndorfer Brücke hat in den sozialen Netzwerken eine bemerkenswerte Reaktion ausgelöst. Unter den Beiträgen von «Fürth Aktuell» sammelten sich innerhalb kurzer Zeit Hunderte Kommentare, in denen sich Frust, Humor und deutliche Kritik mischen. Viele Stimmen teilen die Einschätzung, dass die Probleme rund um das Bauwerk seit Jahren bekannt seien und früher hätten angegangen werden müssen.

Auffällig ist, wie häufig die Nutzer die zeitliche Abfolge kritisieren. Während das Gutachten laut Stadt eine sofortige Sperrung empfehle, wundern sich viele darüber, weshalb die Sperrung dann erst am Freitag umgesetzt wurde. Formulierungen wie «Warum erst dann, wenn die Brücke doch akut einsturzgefährdet sein soll?» stehen stellvertretend für diese Nachfrage. Einige kommentieren spöttisch, die Brücke werde «schon noch zwei Tage durchhalten».

Auch die Politik meldet sich zu Wort. So zitieren die Fürther Nachrichten Landrat Bernd Obst (CSU), der die Brücke als “Lebensader zwischen Stadt und Landkreis Fürth” bezeichnet. Die Wiederherstellung der Brücke müsse eine sehr hohe Priorität haben, so Obst gegenüber den FN. Die Grünen schlugen unterdessen vor, auf die Errichtung einer neuen Brücke gänzlich zu verzichten, wodurch ein zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden könne.

Der Fürther CSU-Stadtrat und OB-Kandidat Max Ammon betonte, dass die jüngste Belastungsprüfung aus seiner Sicht die vollständige Sperrung unumgänglich gemacht habe. Er erklärte, die Brücke berge bei weiterer Nutzung ein Einsturzrisiko. Ammon erklärte weiter, eine schnelle Durchführung des Abrisses der Brücke sei aus Sicherheitsgründen notwendig. Bei weiterem Verfall sei auch der Verkehr auf der Südwesttangente sowie dem Main-Donau-Kanal gefährdet. Für die Planung eines Neubaus bezeichnete er die Verbindung zwischen Fürth und dem Landkreis als unverzichtbar. Den Vorschlag der Grünen, auf eine Brücke über den Kanal zu verzichten, habe der Bauausschuss bereits mehrheitlich abgelehnt.

Der Fürther AfD-Bundestagsabgeordnete Bastian Treuheit wandte sich in einem Schreiben an Oberbürgermeister Thomas Jung und äußerte darin seine “große Sorge” über die nun angekündigte Vollsperrung. Er bezeichnete die Maßnahme als absehbar, kritisierte jedoch, dass jahrelange Verzögerungen bei Entscheidungen und Sanierungsplanungen zu dieser Situation beigetragen hätten. Die Brücke habe für Pendler, Unternehmen und Anwohner eine zentrale Bedeutung, weshalb die Sperrung nach Treuheits Einschätzung weitreichende Folgen für Verkehr und Wirtschaft in der Region haben werde.

Zahlreiche Kommentarbeiträge auf “Fürth Aktuell” beschäftigen sich mit der Frage nach Verantwortlichkeiten. Einige Nutzer werfen der Stadt vor, Warnsignale zu lange ignoriert zu haben. Andere schreiben, man habe «das Thema jahrelang hinausgezögert» und dadurch den heutigen Zustand mit verursacht. In mehreren Kommentaren ist der Hinweis zu lesen, dass dies nicht das erste Mal sei, dass in der Region eine Brücke plötzlich gesperrt werden müsse.

Auch die Umleitungsstrecken sorgen für Diskussionen. Nutzer weisen darauf hin, dass es auf den empfohlenen Routen weitere Engstellen und Baustellen gebe. Mehrere Kommentatoren fürchten chaotische Verkehrssituationen, besonders für die Orte Dambach und Fürberg.

Wichtig zu wissen in diesem Zusammenhang: Die Abfahrtsrampe der Südwesttangente aus Nürnberg kommend Richtung Fürth-Dambach sowie die Rampe von Fürth-Dambach in Richtung Landkreis Fürth bleiben offen.

Zwischen all den kritischen Beiträgen tauchen auch ironische Bemerkungen auf. Einige Nutzer scherzen, man solle «unter der Brücke lieber eine Lebensversicherung abschließen». Andere kommentieren, dies sei nun die Gelegenheit, «alle Höhenbegrenzer noch einmal mitzunehmen».

Die Stadt Fürth verweist in ihren offiziellen Mitteilungen auf die Ergebnisse eines aktuellen Gutachtens, das keine Alternative zur sofortigen Sperrung lasse. Ein akustisches Monitoringsystem soll sicherstellen, dass der Verkehr auf der Südwesttangente unter dem Bauwerk weiterhin möglich bleibt.