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Jägermarkt in Rütteldorf: Pflicht-Hegeschau und Dialog über Naturschutz

23. November 2025 ,
Ließen es sich schmecken: Landrat Bernd Obst gemeinsam mit den Verantwortlichen der Jägerschaft Fürth sowie den Mitgliedern der Initiative «Gutes aus dem Fürther Land» beim Besuch des fünften Jägermarktes in Rütteldorf. Foto: Landratsamt FürthLießen es sich schmecken: Landrat Bernd Obst gemeinsam mit den Verantwortlichen der Jägerschaft Fürth sowie den Mitgliedern der Initiative «Gutes aus dem Fürther Land» beim Besuch des fünften Jägermarktes in Rütteldorf. Foto: Landratsamt Fürth

Zwischen Bratwurstduft und Info-Ständen kamen im Rütteldorf (Cadolzburg) Jäger und Besucher ins Gespräch: Zum fünften Mal fand der Jägermarkt der Jägerschaft Fürth Stadt und Land statt, diesmal wieder verbunden mit der gesetzlich vorgeschriebenen Hegeschau für rund 60 Reviere in Stadt und Landkreis Fürth. Mit dabei war die Regionalinitiative «Gutes aus dem Fürther Land», begleitet von Landrat Bernd Obst.

Im Mittelpunkt des Marktes stand nach Angaben der Organisatoren der Austausch über Aufgaben und Arbeitsalltag der Jäger – von der Bestandsregulierung über Seuchenprävention bis zur Umweltbildung. Obst würdigte das überwiegend ehrenamtliche Engagement, das vielerorts im Hintergrund erfolgt.

Die Jägerschaft Fürth Stadt und Land e.V. mit derzeit rund 440 Mitgliedern organisiert den Markt seit 2019. Der Verein wurde 1877 gegründet und zählt zu den ältesten Jagd- und Naturschutzvereinen Bayerns. 2027 steht das 150-jährige Bestehen an.

Teil des Programms war die Hegeschau, bei der die im vergangenen Jagdjahr erlegten Rehböcke vorgestellt wurden. In Bayern ist die Vorlage von Trophäen bei Hegeschauen Pflicht. Das Format ist seit Jahren Gegenstand von Debatten, wird in der Praxis jedoch weiterhin von den Jagdbehörden eingefordert.

«Uns geht es nicht um den reinen Verkauf, sondern darum, Verständnis für die vielfältigen Aufgaben der Jäger zu schaffen», sagte Erich Reichert, erster Vorsitzender der Jägerschaft. Genannt wurden etwa die Bekämpfung invasiver Arten, das Anlegen von Biotopen und Vorträge in Kitas und Schulen. Auch für den Wald spielt die Jagd nach Darstellung der Veranstalter eine Rolle: Durch regulierte Wildbestände soll Verbiss an Jungbäumen verringert und die natürliche Verjüngung unterstützt werden.

Viele Revierinhaber beteiligen sich demnach an Aufforstungsmaßnahmen und arbeiten mit Forstbetrieben und Waldbesitzern zusammen. Ergänzend verwies die Initiative «Gutes aus dem Fürther Land» auf die regionale Vermarktung: Wildbret aus heimischen Revieren ist regelmäßig auf Märkten wie dem Weihnachtsmarkt in Burgfarrnbach, dem Herbstzauber in Raindorf oder dem Herbstmarkt in Ammerndorf erhältlich.