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Vier-Tage-Woche im Handwerk: Fensterbau Scheiderer zieht eine positive Bilanz – und sucht weitere Mitarbeiter (m/w/d) – Anzeige –

23. November 2025 ,
Foto: Roland BeckFoto: Roland Beck

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei: Seit mehreren Jahren arbeitet die Fensterbau Scheiderer GmbH aus Wilhermsdorf im Landkreis Fürth mit einer Vier-Tage-Woche. Am Freitag haben die Mitarbeiter frei. Ebenso am Wochenende. Für einen Handwerksbetrieb ist das eine echte Besonderheit. Nun hat das Unternehmen gemeinsam mit Mitarbeitern eine erste Bilanz des Arbeitszeitmodells gezogen. Gleichzeitig werden aktuell weitere Monteure (m/w/d) gesucht, die bei der Firma mit einer Vier-Tage-Woche arbeiten möchten.

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Die Beschäftigten berichten von deutlich mehr Flexibilität im Alltag. Ein Monteur schilderte, dass er den freien Freitag während seiner Bauphase nutzen konnte, um Eigenleistungen im eigenen Haus zu erledigen. Dies habe ihm nach eigenen Worten «wirklich den Hintern gerettet.»

Auch im Familienalltag entstehen spürbare Vorteile. Der Familienvater betonte, er könne an seinem freien Tag Kinder in Kindergarten und Schule bringen sowie seine Partnerin stärker im Haushalt unterstützen. Zudem ermögliche das Modell mehr Erholung. Er könne sich heute nicht mehr vorstellen, in einen Betrieb mit klassischer Fünf-Tage-Woche zu wechseln.

Geschäftsführer Jürgen Ringler sieht in dem Modell eine klare Win-Win-Situation. In Zeiten des Fachkräftemangels könne man damit besonders attraktive Arbeitsplätze anbieten. Die Industrie ziehe vielen Handwerksbetrieben qualifizierte Kräfte ab, so Ringler. Die Vier-Tage-Woche sei deshalb ein Ansatz gewesen, um die Arbeit im Handwerk wieder attraktiver zu machen. Gemeinsam habe man überlegt, wie sich das Konzept im Betrieb realisieren lässt. Die Wochenarbeitszeit wurde von 40 auf 36 Stunden reduziert, verteilt auf Montag bis Donnerstag, bei vollem Lohnausgleich

Neben der Arbeitszeit hebt Scheiderer eine weitere Stärke hervor: Die Firma bietet dauerhafte Beschäftigung. Saisonale Entlassungen gebe es nicht, die Monteure seien das ganze Jahr über ausgelastet. Dies werde besonders geschätzt, da es Sicherheit und Planbarkeit biete.

Für Bewerber sind handwerkliche Vorkenntnisse von Vorteil. Ein formaler Beruf des Fenstermonteurs existiert nicht. Häufig kämen Schreiner oder Zimmerer infrage, die bereits Erfahrung im Umgang mit Holz oder Kunststoff haben. Wichtig seien Motivation und der Wille, sich zügig einzuarbeiten. Mitarbeiter könnten so schnell zu vollwertigen Kräften werden und eine langfristige Perspektive erhalten

Ein Monteur beschrieb, dass er und sein Kollege seit sechs bis sieben Jahren zusammenarbeiten. Wenn jeder wisse, was zu tun sei, sei die Arbeit «überhaupt kein Hexenwerk»