In der Stadelner Straße in Fürth könnte ein seit Jahren diskutiertes Infrastrukturprojekt nun entscheidende Fortschritte machen. Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert mit einem Antrag den fehlenden Abschnitt der ortsübergreifenden Radvorrangroute 2 zwischen An der Waldschänke und der Theodor-Heuss-Straße zeitnah zu schließen. Nach Angaben aus der Verwaltung wird der Lückenschluss als sinnvoll und verkehrlich notwendig eingeordnet. Aber: Es könnten Parkplätze wegfallen.
Der umstrittene Abschnitt gehört zur Vorrangroute 2 des 2022 beschlossenen Radverkehrskonzeptes. Der Ausbau könne die Situation für Radfahrer in der Stadelner Hauptstraße deutlich verbessern, so die Grünen. Die Verwaltung verweist darauf, dass bereits in früheren Jahren unterschiedliche Varianten untersucht wurden. 2010 sei ein Vorschlag aufgrund befürchteter Parkplatzverluste bei einem ansässigen Betrieb verworfen worden. 2020 befasste sich der Vergabeausschuss erneut mit der Thematik und beauftragte das Bau- und Werkausschussgremium damit, die sogenannte Variante A näher zu prüfen. Diese sieht beidseitige Schutzstreifen vor, was den Wegfall von Parkständen auf einer Straßenseite zur Folge hätte.
Der Bau- und Werkausschuss beschloss im September 2020 einstimmig, die Variante weiter zu untersuchen. Zugleich wurde festgelegt, die betroffene Firma wegen potenzieller Stellplatzverluste eng einzubinden. Die Verwaltung betont nun, dass der Lückenschluss trotz des Wegfalls einiger Parkmöglichkeiten erforderlich sei. Für Besucher des Friedhofs stünden auf der Westseite der Stadelner Hauptstraße Stellplätze bereit.
Aktuell wird zudem geprüft, ob sich die Maßnahme im Rahmen eines Verkehrsversuchs testen lässt. Da der Abschnitt Teil einer beschlossenen Radvorrangroute ist, müsste er nach den dort festgelegten Standards ausgebaut werden. Dies könnte beidseitige Radwege (jeweils in eine Fahrtrichtung) oder einen umfassenden Umbau der Straße einschließen.
Im weiteren Verfahren sollen die Planungen konkretisiert und dem Bau- und Werkausschuss erneut zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Vor einem möglichen Verkehrsversuch werde geprüft, ob dieser technisch und organisatorisch realisierbar sei.
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