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Ein Jahr nach «The Voice»-Finale: Fürther Sänger Sebastian Zappel startet neues Kapitel mit “Hollywood Swing”

16. Dezember 2025 ,
Sebastian Zappel hat in einem Kölner Musikstudio mehrere Songs aufgenommen. Foto: PrivatSebastian Zappel hat in einem Kölner Musikstudio mehrere Songs aufgenommen. Foto: Privat

Ein Jahr nach dem Finale von «The Voice of Germany» hallt der große Fernseh-Moment für Sebastian Zappel aus Fürth immer noch nach. Vor wenigen Tagen ist seine neue Single erschienen – und auch sonst hat er viele Pläne im Musikgeschäft, wie er im Interview mit Fürth Aktuell erzählt. 

Der Applaus, die Aufmerksamkeit, das Tempo der Liveshows: Das alles war plötzlich da und irgendwann genauso plötzlich weg, sagt er. Der Alltag beginne wieder ganz normal und genau dieser Bruch könne einen «ein bisschen in so einem Loch stecken lassen».

Sebastian Zappel aus Fürth bei einem Live-Auftritt. Foto: Privat

Trotzdem hat ihn die Zeit nach der Sendung nicht ausgebremst. Die Single «Hollywood Swing» kommt sehr gut an. Dabei setzt er bewusst auf einen Neuanfang, der sich von der TV-Produktion abgrenzt. Die Musik entstand in einem Kölner Musikstudio. “Ich habe das Gefühl, musikalisch auf dem richtigen Weg zu sein”, sagt Zappel, der vor seinem Auftritt im Fernsehen nur für sich und nie öffentlich sang. Seine Schwester hatte ihn damals heimlich bei “The Voice” angemeldet – so begann die musikalische Laufbahn vor über einem Jahr für den heute 26-Jährigen aus der Kleeblattstadt und letztlich sogar der Einzug ins Finale der Show.

Jetzt hat Sebastian eine klare Entscheidung getroffen: eigene Musik. Mit der Single «Hollywood Swing» setzt er einen Punkt hinter die Phase, in der vieles von außen mitbestimmt war. Bei dem neuen Song habe er, so beschreibt er es, zum ersten Mal wirklich jedes Wort selbst geschrieben. Produziert wurde das Stück mit einem unabhängigen Produzenten. Direkt nach “The Voice” hatte er von dem Label „Embassy of Music“ einen Plattenvertrag bekommen – auch das ist keine Selbstverständlichkeit.

Nach der TV-Show hatte Sebastian Zappel mehrere Auftritte, vor allem in der Region, aber auch Österreich war dabei. Viele Termine seien am Ende aber Cover-Sets gewesen.Hochzeiten, Veranstaltungen, Musik, die man kennt, die aber nicht die eigene Geschichte erzählt. In der zweiten Hälfte des Jahres habe er deshalb den Schwerpunkt verschoben, weg vom Abspulen, hin zum Schreiben und Arbeiten an neuen Songs.

«Hollywood Swing» trägt dabei seine Handschrift, ohne sich nur um ihn zu drehen. Er verarbeitet das Gefühl, im Leben manchmal stehen zu bleiben, während andere im Umfeld längst weiterziehen, sagt er. Es gehe um Erwachsenwerden, um Vergleiche, um Einsamkeit, die sogar im vollen Raum auftauchen kann. Gleichzeitig sei ihm wichtig gewesen, das Thema so zu öffnen, dass andere sich wiederfinden können. Genau das, erzählt er, spiegele sich in vielen Nachrichten, die ihn seit der Veröffentlichung erreicht hätten.

Ein zusätzlicher Schub kam jetzt über das Radio: Auf Bayern 3 wurde der Titel als «Newcomer der Woche» vorgestellt und mehrfach in voller Länge gespielt, wie Sebastian berichtet. Statistiken anzuschauen, wie oft der Song schon online gestreamt wurde, sei eine Krankheit vieler Künstler, sagt er und beschreibt, wie man am ersten Tag einer Veröffentlichung ständig die Abrufzahlen aktualisiert, obwohl es nicht gut tue.

Neben der Musik läuft bei ihm weiterhin das Leben, das nicht im Scheinwerferlicht stattfindet. Er studiert weiter, ursprünglich habe er im Marketing gearbeitet und könne sich auch später wieder einen Job vorstellen, falls der musikalische Durchbruch doch nicht gelingen sollte. Aktuell verdiene er sein Geld aber über die Musik, sagt er, auch wenn dabei noch nicht so viel hängen bleibe. Ein Umzug nach Berlin oder Köln ist für ihn nicht vom Tisch, aber Fürth sei für ihn im Moment ein guter Ort. Und vieles lässt sich heute ohnehin digital klären, von Songideen bis zu Feinschliff-Terminen per Videocall.

Für 2026 hat er ein klares Bild: weitere Songs, mehr eigene Auftritte, weniger Abhängigkeit von Cover-Programmen. Er will, dass sein Name mit Songs verbunden wird, nicht nur mit einem TV-Auftritt. Genau das ist es, was er sucht: eigene Musik, die bleibt.