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Vier Pfoten für ein gutes Lernklima: Schulhund Teddy erobert die Pestalozzischule in Fürth

21. Dezember 2025 , , ,
Foto: Roland BeckFoto: Roland Beck

An der Pestalozzischule in Fürth gibt es einen Star, der weder Schulbücher wälzt noch an der Tafel steht, aber dennoch viel zum Lernerfolg beiträgt. Sein Name ist Teddy, ein ausgebildeter Pudel, der als offizieller Schulhund fungiert. Dass er bei den Kindern beliebt ist, zeigt sich bereits im Schulflur: An einer Pinnwand werden dort im Wechsel die besten von unzähligen Schülerzeichnungen ausgestellt, die den lockigen Vierbeiner porträtieren.

Teddy ist weit mehr als ein bloßes Maskottchen. Bis zu dreimal pro Woche besucht er verschiedene Klassen. Sein Einsatz erfolgt in der Regel als Belohnung für Klassen, die besonders gut mitgearbeitet haben. Die Anwesenheit des Hundes hat dabei einen messbaren Effekt auf die Atmosphäre im Klassenzimmer. Selbst anspruchsvolle Fächer wie Mathematik fielen den Schülern leichter, wenn Teddy mit im Raum sei, berichtet Frauchen Stefanie Pistor, die zugleich die Schulleiterin ist.

Die Ausbildung eines solchen Tieres ist intensiv. Bevor ein Hund in Bayern an einer Schule eingesetzt werden darf, muss er mindestens ein Jahr alt sein. Teddy absolvierte eine einjährige Ausbildung, in der er zahlreiche Tricks und vor allem Resilienz lernte. Ein wesentlicher Bestandteil war zudem ein Wesenstest, der prüfte, wie das Tier unter Stress reagiert. Mittlerweile ist der am 28. Mai geborene Pudel seit zwei Jahren fester Bestandteil des Schulalltags.

Lehrkräfte berichten, dass die Begegnungen mit dem Tier den Kindern sichtlich gut täten. Ein besonderes Erlebnis sei es für viele, wenn Teddy Leckerlis direkt aus der Hand einsammle. In einem oft durch Medien und ständige Beschäftigung geprägten Alltag biete der Hund den Schülern wichtige Ruhephasen. Da man in Teddys Gegenwart bei einigen seiner Tricks still sein müsse, helfe er den Kindern dabei, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren, was eine beruhigende Wirkung entfalte.

Auch Ängste werden durch den Kontakt abgebaut. Kinder, die anfangs skeptisch oder ängstlich gegenüber Hunden waren, fänden durch Teddy oft einen Zugang und trauten sich am Ende sogar, ihn zu streicheln.

Doch nicht nur die Schülerschaft profitiert von dem tierischen Kollegen. Im Lehrerzimmer ist Teddy ebenfalls ein gern gesehener Gast. Lehrkraft Julia Meier schildert, dass der Anblick des Hundes am frühen Morgen sofort für gute Laune sorge. In stressigen Pausen fungiere der Pudel als « Abbaupunkt » für die Pädagogen. Das Kuscheln mit dem Hund helfe dabei, nach dem Unterricht «wieder runterzukommen».

Teddys Bekanntheit reicht mittlerweile weit über das Schulgelände hinaus. Stefanie Pistor berichtet, dass sie beim Spaziergang in der Stadt oft auf den Namen des Hundes angesprochen werde. Schüler, Eltern und Bekannte kennen Teddys Namen. An der Pestalozzischule ist man sich einig: Der Pudel gehört fest zur Gemeinschaft und steht als Symbol für ein harmonisches Miteinander.