Sonntag, 24. November 2024 05:18
Wetter7.7°C | Leichter Regen

In der kommenden Woche beginnt das neue Schuljahr – Helikopter-Eltern bleiben ein großes Problem

6. September 2024
In der kommenden Woche beginnt das neue Schuljahr - Helikopter-Eltern bleiben ein großes ProblemIn der kommenden Woche beginnt das neue Schuljahr - Helikopter-Eltern bleiben ein großes Problem

In der kommenden Woche fängt in Bayern das neue Schuljahr an. Für hunderte Erstklässler in Stadt und Landkreis Fürth ist es dann zugleich der erste Schultag mit vielen neuen Eindrücken. Ein altes Problem bleibt aber zum Schulstart: die sogenannten Helikoptereltern.

Wie die Verkehrserzieher der Polizei aus der Stadt und dem Landkreis Fürth bei einem Pressetermin am Freitag in Fürth berichteten, spielen sich vor den Schulen am Morgen oft drastische Szenen ab. Auch Fürths Bürgermeister Markus Braun bestätigte das: “Viele Eltern würden ihre Kinder am liebsten bis ins Klassenzimmer mit dem Auto fahren, es werde immer schlimmer”, sagte er. Es gebe mittlerweile sogar Eltern, die eigene Parkplätze vor dem Schulgebäude von der Stadt einfordern.

Das Problem: Es sind meistens ausgerechnet die Eltern, die morgens das größte Sicherheitsrisiko für Schulkinder darstellen. Wenngleich die Zahl der Schulwegunfälle auf einem äußerst geringen Niveau sowohl in der Stadt als auch im Landkreis ist, kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen durch die vielen Autos vor den Schulen.

Damit gerade junge Schulkinder morgens nicht übersehen werden, erhalten in Stadt und Landkreis Fürth auch in diesem Jahr wieder alle Erstklässler Blinkis. Das ist ein kleiner Reflektor, der an der Kleidung oder der Schultasche befestigt werden kann. Er blinkt bei Bewegung und macht so die Kinder für andere Verkehrsteilnehmer besser erkennbar.

Die Sparkasse Fürth und die infra Fürth sind die Sponsoren. Zuständig für die Aktion ist die Fürther Verkehrswacht. Dessen 1. Vorsitzender, Fürths Rechtsreferent Mathias Kreitinger, bedankte sich am Freitag für das finanzielle Engagement. Nachdem nach diesem Schuljahr der Bestand der Blinkis aufgebraucht sein wird, konnte sich Kreitinger über eine gute Nachricht freuen: Sparkasse und infra wollen den Nachschub erneut finanzieren. Dabei soll auch geprüft werden, ob es wieder die Blinkis werden oder ob es noch bessere Mittel gibt.

Dank gab es zudem von Landrat Bernd Obst: “Als Bürgermeister durfte ich die Blinkis immer an Erstklässler in Cadolzburg verteilen, nun freue ich mich als neuer Landrat beim Start der Aktion dabei zu sein.”

Die Blinkis sind mehr als beliebt: “Es kam sogar schon vor, dass ältere Schüler die Blinkis von Büchertaschen der Erstklässler geklaut haben”, berichtete Markus Dieret, der im Landkreis Fürth einer der Verkehrserzieher der Polizei ist. Sowohl im Landkreis Fürth als auch in der Stadt kommen die Polizeibeamten zur Verkehrserziehung in jede Schulklasse – allein in der Stadt Fürth treffen sie dabei auf über 1000 Kinder pro Schuljahr.

Doch zurück zu den Helikoptereltern – was rät die Polizei?

Frühe Übung: Eltern können den Schulweg gemeinsam mit ihren Kindern einüben. Wiederholte Strecken und klare Anweisungen geben den Kindern Sicherheit.

Schulweg in Gruppen: Kinder sollten ermutigt werden, mit Freunden oder Nachbarn zur Schule zu gehen. In der Gruppe fühlen sie sich sicherer und können sich gegenseitig unterstützen.

Verkehrsregeln lernen: Eltern sollten mit ihren Kindern die wichtigsten Verkehrsregeln besprechen und sie praxisnah anwenden. Dies gibt den Kindern das nötige Wissen und Vertrauen im Straßenverkehr.

Schrittweise loslassen: Eltern sollten das Kind nach und nach mehr Verantwortung übernehmen lassen, z.B. indem sie es einen Teil des Weges allein gehen lassen, bevor es den gesamten Weg eigenständig meistert.

Vertrauen schenken: Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man ihnen zutraut, den Schulweg sicher zu bewältigen. Das fördert das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit.

Notfallmaßnahmen besprechen: Es kann hilfreich sein, mit den Kindern klare Notfallpläne zu besprechen, z.B. wie sie sich verhalten sollen, wenn sie sich unsicher fühlen oder Hilfe brauchen.