Donnerstag, 31. Juli 2025 11:30
Wetter18.8°C | Bedeckt

Ein Jahr nach Horror-Crash bei Cadolzburg: Überlebender berichtet von dem Tag, der sein Leben veränderte

30. Juli 2025
Thomas Greindl dankt der Feuerwehr Cadolzburg für seine Rettung nach schwerem Unfall.Thomas Greindl dankt der Feuerwehr Cadolzburg für seine Rettung nach schwerem Unfall.

Es war ein Wendepunkt im Leben von Thomas Greindl. Am 28. Juli 2024 krachte sein roter Mazda bei Cadolzburg im Landkreis Fürth nach einem Vorfahrtsverstoß eines Peugeot-Kastenwagens in den angrenzenden Wald. Heute, ein Jahr später, erzählt der 66-Jährige, wie knapp er damals dem Tod entkam – und warum er den Kontakt zur Freiwilligen Feuerwehr Cadolzburg bis heute pflegt.

„Ich lag mehrere Wochen auf der Intensivstation und hatte kaum Überlebenschancen“, berichtet Greindl rückblickend. Er erlitt bei dem Unfall schwerste innere Verletzungen, Nervenschäden und kämpft bis heute mit Einschränkungen im Alltag. Doch er lebt – vor allem dank der Feuerwehr, die ihn mit hydraulischem Rettungsgerät innerhalb von 20 Minuten aus dem Wrack befreite. „Die Helfer haben mich im letzten Moment gerettet. Dafür bin ich unendlich dankbar“, sagt Greindl.

Kommandant Stefan Höpner erinnert sich genau an den dramatischen Einsatz: Bereits sechs Minuten nach der Alarmierung war die Feuerwehr Cadolzburg an der Unfallstelle. „Der Mazda war in den Wald geschleudert worden, der Fahrer eingeklemmt. Wir wussten, dass es um Minuten ging.“ Solche Rückmeldungen wie von Greindl seien für die Ehrenamtlichen ein wichtiger Antrieb. „Es gibt uns ein riesiges Stück Motivation, wenn wir sehen, dass unsere Arbeit Leben rettet“, erklärt Höpner.

Greindl besucht seither regelmäßig Übungsabende der Feuerwehr, um die Helfer persönlich zu sehen und ihre Arbeit kennenzulernen. Außerdem unterstützte er die Ausrüstung der Wehr mit einer Spende. „Das war für mich selbstverständlich. Die Feuerwehr hat mir eine zweite Chance gegeben“, sagt er.

Neben Dankbarkeit ist Greindls Botschaft heute klar: „Autos sind Waffen – wer unkonzentriert oder fahrlässig fährt, gefährdet andere massiv.“ Sein Appell für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist auch an Unfallorte wie die berüchtigte Kreuzung zwischen Egersdorf und Cadolzburg gerichtet. Dort, wo sein Leben beinahe endete, fordert er verstärkte Sicherheitsmaßnahmen.

Ein Jahr nach dem schweren Unfall ist Greindl zwar noch immer in Behandlung, doch er hat seine Lebensfreude nicht verloren. Und die Freiwillige Feuerwehr Cadolzburg weiß, dass ihr Einsatz an jenem Sommernachmittag einen entscheidenden Unterschied gemacht hat.