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Eine Frau an der Macht – Ausstellung auf der Cadolzburg zur „schönen Els“

31. Juli 2025
Staatsminister Albert Füracker, Kuratorin Dr. Uta Piereth und die Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger bei der Eröffnung der Ausstellung auf der Cadolzburg. Foto: Staatsministerium der Finanzen und für Heimat.Staatsminister Albert Füracker (Mitte), Kuratorin Dr. Uta Piereth (links) und die Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger (rechts) bei der Eröffnung der Ausstellung auf der Cadolzburg. Foto: Staatsministerium der Finanzen und für Heimat.

Ein Besuch auf der Cadolzburg öffnet seit dem 31. Juli 2025 den Blick auf eine starke Frau des Mittelalters. Die Sonderausstellung „Eine Frau an der Macht. Elisabeth von Bayern (1383–1442)“ markiert den offiziellen Auftakt des deutschlandweiten Projekts „WIRKSAM. Frauennetzwerke der Hohenzollern im Spätmittelalter“. Kurfürstin Elisabeth, weithin bekannt als „schöne Els“, wird hier nicht als Hintergrundfigur, sondern als politisch versierte Akteurin sichtbar – eingebettet in ein Netzwerk, das quer durch Europa reichte.

Foto: Staatsministerium der Finanzen und für Heimat

Die Initiative der Bayerischen Schlösserverwaltung mit Förderung der Bayerischen Sparkassenstiftung würdigt Frauen als zentrale Gestalterinnen spätmittelalterlicher Politik und Kultur. Die Ausstellung auf der Cadolzburg läuft vom 31. Juli bis zum 19. Oktober 2025 und ist in den regulären Museumseintritt integriert.

Im historischen Erkersaal erwarten die Besucher hochwertige Leihgaben, multimediale Medienstationen und interaktive Angebote. Zeitgenössische Klänge und ein umfangreiches Begleitprogramm – darunter Themenführungen und Kino-Abende – vertiefen das historische Erleben.

Historisch liegt Elisabeths Bedeutung darin, dass sie ab 1415/17 als Kurfürstin von Brandenburg eine zentrale Rolle übernahm, insbesondere während der langen Abwesenheiten ihres Mannes. Von der Cadolzburg aus leitete sie sowohl in Franken als auch im Norden die dynastischen Geschicke und verhalf dem Haus Hohenzollern zum Aufstieg in die oberste Reichselite.

Foto: Staatsministerium der Finanzen und für Heimat

Das Projekt „WIRKSAM“ spannt den Bogen über vier Generationen von Hohenzollern-Frauen und präsentiert deren vielfältige Netzwerke – von Schleswig-Holstein über Italien bis Polen – an insgesamt zehn historischen Orten zwischen Juli 2025 und Sommer 2026.

In Bayern folgen: Burg Burghausen („Frauenzimmer – Frauenhof“, ab 17. September 2025), Schloss Neuburg an der Donau („Ehebande – (Ohn)Macht der Frauen?“, ab 6. Dezember 2025) und Burg Trausnitz in Landshut („Fürstliche Hochzeiten – Netzwerke für die Zukunft“, ab 1. Mai bis 2. August 2026).

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker hob bei der Eröffnung die überregionale Bedeutung hervor: Es sei ein deutliches Signal für eine Gesellschaft, in der alle Menschen ungeachtet des Geschlechts gleichermaßen wertgeschätzt werden müssten. Die Bayerische Sparkassenstiftung betonte die Bedeutung von Gleichstellung und der Sichtbarmachung verborgener weiblicher Handlungsspielräume – damals wie heute.

Die Cadolzburg, Stammsitz der fränkischen Zollern, bietet mit ihrer gut erhaltenen historischen Substanz zwischen Mantelmauerburg, Erkersaal und Lustgarten die passende Kulisse für dieses innovative Ausstellungskonzept.