Die Nachricht schlug in Cadolzburg ein wie ein Blitz: Der traditionsreiche Schokoladenhersteller Riegelein will seine Produktion am Stammsitz nach Ostern 2026 einstellen. Das bestätigte Erste Bürgermeisterin Sarah Höfler gegenüber „Fürth Aktuell“. Außerdem gibt es eine offizielle Mitteilung der Gubor-Gruppe, zu der Riegelein seit einigen Jahren gehört.
Demnach reagiert die Unternehmensleitung mit einer strategischen Neuausrichtung auf anhaltend schwierige Marktbedingungen. Vier Jahre in Folge sei die Auslastung in Cadolzburg deutlich gesunken, gleichzeitig seien die Kosten erheblich gestiegen. «Trotz intensiver Bemühungen ist es uns nicht gelungen, den seit Jahren anhaltenden Rückgang der Nachfrage zu stoppen», erklärte Claus Cersovsky, geschäftsführender Gesellschafter der Gubor-Gruppe. Gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie, zunehmender internationaler Wettbewerb und notwendige Preiserhöhungen hätten zu einer massiven Reduzierung der Aufträge geführt.
Die Konsequenz: Nach Abschluss des Ostergeschäfts im Frühjahr 2026 wird die Produktion und alle produktionsnahen Bereiche am Standort Cadolzburg eingestellt. Auch die Chocothek sowie die Musterabteilung werden Ende April 2026 schließen. Das Lager in Forchheim soll mit Auslaufen des Mietvertrages im Juni 2027 aufgegeben werden. „Die Entscheidung der Gubor-Gruppe, die Produktion in Cadolzburg zu verlagern, ist für unseren Markt ein schwerer Schlag“, betont die Bürgermeristerin.
Gleichzeitig sollen jedoch werksübergreifende Funktionen wie Einkauf, Marketing, Vertrieb und IT am Standort Cadolzburg erhalten bleiben und weiterentwickelt werden. Damit will die Unternehmensgruppe einen Teil der vorhandenen Arbeitsplätze sichern. Die Geschäftsführung kündigte zudem an, zeitnah mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan zu verhandeln.
Für Cadolzburg bedeutet das einen weiteren Verlust an wirtschaftlicher Substanz. Jüngst hatte die Marktgemeinde die Schließung des Unternehmens Cadolto verkraften müssen. Dieser Standort wurde zum 31. März 2025 komplett geschlossen. Höfler betont: «Ich habe Verständnis für die wirtschaftlichen Zwänge von Unternehmen – für uns als Kommune bedeutet es jedoch den Verlust von Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen», so Sarah Höfler.