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Die Cadolzburg war einst Sitz des Amtsgerichts – alte Postkarte zeigt die ungewöhnliche Nutzung

6. September 2024
Die Cadolzburg: Vom Amtsgericht zur ErlebnisburgDie Cadolzburg: Vom Amtsgericht zur Erlebnisburg

Auf der Auktionsplattform eBay werden aktuell mehrere alte schwarz-weiß Fotoaufnahmen der Cadolzburg versteigert. Ein Bild ist dabei besonders auffallend. Es zeigt einen Turm der Cadolzburg, an dessen Eingang das Schild “Amtsgericht” prangt. Die mittelalterliche Cadolzburg ein Gericht – kann das sein?

Die imposante Cadolzburg, die majestätisch über dem gleichnamigen Ort im Landkreis Fürth thront, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die mittelalterliche Festung diente einst als bedeutender Sitz der Hohenzollern und spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte Frankens. Doch nur wenige wissen, dass die Burg im 19. und frühen 20. Jahrhundert auch tatsächlich ein Amtsgericht beherbergte.

Ab 1879 wurde die Cadolzburg als Amtsgericht genutzt, was durch die juristische Reorganisation Bayerns zu dieser Zeit begründet war. Bis 1931 war die Burg Sitz der lokalen Rechtsprechung, bis diese schließlich nach Fürth verlegt wurde. Neben dem Gericht befanden sich in der Burg auch ein Gefängnis und weitere Verwaltungsgebäude.

Nach der Verlagerung des Amtsgerichts veränderte sich die Nutzung der Burg. Sie verfiel zunächst, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und restauriert. Allerdings erst als der damalige Finanzminister Markus Söder Geld des Freistaates bereitstellte, konnte die Burg der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Heute präsentiert sich die Cadolzburg als eine der spannendsten Burgen der Region und lockt jährlich Tausende von Besuchern an. Als „Erlebnisburg“ bietet sie interaktive Ausstellungen, die den Besuchern das mittelalterliche Leben und die Geschichte der Burg näherbringen​. Es gibt sogar Bereiche, in denen man die alten Gerüche riechen kann!

Die alten Postkarten sind übrigens gar nicht so billig zu haben. Für besagte Postkarte „Cadolzburg mit Aufschrift Amtsgericht“ will der aus Berlin stammende Verkäufer 17 Euro haben.