Im Eine-Welt-Laden Stein werden derzeit Lebensmittel angeboten, die nicht nur mit Geschmack, sondern auch mit Haltung überzeugen. Unter dem Label «Libera Terra» – auf Deutsch «Freie Erde» – stammen sie von landwirtschaftlichen Flächen in Süditalien, die einst im Besitz der Mafia waren und vom Staat beschlagnahmt wurden. Diese Flächen werden heute von Kooperativen bewirtschaftet, die sich der sozialen und ökologischen Landwirtschaft verschrieben haben.
Hinter dem Projekt steht die Initiative «Libera Terra», gegründet vom italienischen Aktivisten Luigi Ciotti. Ihr Ziel ist es, Agrarprodukte auf Flächen zu erzeugen, die der organisierten Kriminalität entzogen wurden. «Unsere Produkte sind mehr als nur Lebensmittel – sie sind ein Zeichen des Widerstands gegen die Macht der Mafia», sagte Ciotti in einem Interview.
Die Produkte im Steiner Eine-Welt-Laden – von Nudeln über Soßen bis hin zu Pesto – sollen Verbrauchern ermöglichen, bewusst einzukaufen und damit legale, faire Strukturen zu unterstützen. Denn gerade in strukturschwachen Regionen im Süden Italiens seien mafiöse Netzwerke tief in Wirtschaft und Alltag verwurzelt, sagt Angelika Dittmann vom Eine-Welt-Laden in Stein (Locher Straße). «Die Gefahr ist groß, dass die Mafia bei Pasta oder Soßen aus Italien mitverdient – deshalb ist es gut, dass es solche Projekte gibt», betont sie.
Die Nudeln seien zugleich «bissfester und geschmacklich hervorragend», das Pesto «fein abgestimmt und würzig».
Der Eine-Welt-Laden Stein hat sonntags von 10.30 bis 11.30 Uhr, dienstags von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 19 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Neben den mafiafreien Produkten finden sich dort viele weitere fair gehandelte Waren aus aller Welt.