Zwischen Fertigungslinien und Steuerungsmonitoren ist im Siemens-Werk in Veitsbronn über die digitale Zukunft diskutiert worden. Rund 90 Vertreter aus Wirtschaft, Handwerk und Verwaltung folgten der Einladung des Landkreises Fürth zu einer Ausgabe von «Wirtschaft im Austausch» unter dem Titel «Kann ich auch Siemens?».
Im Mittelpunkt standen praktische Einblicke und die Frage, wie Digitalisierung in unterschiedlichen Branchen gelingen kann. Zum Auftakt schilderte Werksleiter Lars Hofmann die digitale Transformation am Standort. Das Werk sei in nur zehn Monaten umgebaut worden – ermöglicht durch einen digitalen Zwilling, mit dem Produktionsabläufe und Prozesse vorab virtuell geplant wurden. «So lässt sich auch in Deutschland schnell und effizient bauen, wenn alle Beteiligten gut zusammenarbeiten», sagte Hofmann. Entscheidend sei die Kooperation von Siemens mit Landratsamt und Gemeinde Veitsbronn gewesen.
Landrat Bernd Obst betonte laut Mitteilung die wachsende Bedeutung digitaler Lösungen auch im öffentlichen Sektor. Nach Angaben des Landratsamts stehen inzwischen mehr als 150 digitale Angebote zur Verfügung. «Von der Behörde bis zum Weltkonzern: Digitalisierung schafft effiziente Abläufe, spart Ressourcen und stärkt die Innovationskraft», so Obst. Veitsbronns
Bürgermeister Marco Kistner hob die Bedeutung des Siemens-Standorts für die Gemeinde hervor und kündigte eine vertiefte Zusammenarbeit an. In einer Podiumsrunde diskutierten Vertreter aus verschiedenen Branchen, darunter Sparkasse Fürth, Parketto Bodenhaus GmbH, ROSAKuh und Siemens, über Chancen und Hürden. Moderiert wurde die Runde von Johanna Wille vom Gründerzentrum ZOLLHOF.
Sparkassen-Vorstand Kai Tusak schilderte den Wandel durch Online-Banking und die Rolle von Apps, Michael Bauer von ROSAKuh berichtete von digitalen Systemen in der Landwirtschaft, die Arbeitsabläufe optimieren und das Tierwohl verbessern sollen. Einigkeit bestand darin, dass Mut und Offenheit bei der Einführung neuer Software oder digitaler Dokumente entscheidend sind.
«Man darf Digitalisierung nicht als Zukunftsmusik begreifen, sie findet längst statt», sagte Hofmann. Zum Abschluss nutzten die Teilnehmer eine kreative Netzwerkaktion: Jeder zog das Porträt eines anderen Anwesenden und suchte das Gespräch. Eine anschließende Werksführung gab Einblicke hinter die Kulissen des Standorts.
Digitalisierung im Landkreis Fürth: Austausch bei Siemens in Veitsbronn
Austausch im Siemens-Werk Veitsbronn. Foto: Landratsamt Fürth
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