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Herzseminar im Landratsamt Fürth: Experten erläutern Risiken und Therapie bei verengten Herzgefäßen

22. November 2025
Foto: Landratsam FürthFoto: Landratsam Fürth

Im Foyer des Zirndorfer Landratsamts kamen zahlreiche Gäste zusammen, um sich im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung über verengte Herzkranzgefäße und ihre Folgen zu informieren. Gastgeber war der Landkreis Fürth, Schirmherr Landrat Bernd Obst.

Die jährlich angebotene Veranstaltung wird nach Angaben des Landratsamts durchweg gut angenommen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählten weiterhin zu den häufigsten Ursachen schwerer gesundheitlicher Einschnitte, sagte Landrat Obst. «Aufklärung und Prävention sind deshalb ein zentrales Anliegen für unseren Landkreis», erklärte er.

Die Herzwochen böten die Möglichkeit, aktuelle Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Prof. Dr. med. Harald Rittger, Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 am Klinikum Fürth, führte in die Entstehung verengter Herzgefäße ein. Ablagerungen aus Fetten, Kalk und entzündlichen Bestandteilen in den Gefäßwänden können den Blutfluss schrittweise einschränken. «Die koronare Herzkrankheit ist tückisch, weil sie sich lange Zeit kaum bemerkbar macht», sagte Rittger. «Häufig sind es erst Belastungsdruck auf der Brust, Atemnot oder ein Engegefühl, die Betroffene aufhorchen lassen.»

Ein Schwerpunkt lag auf der richtigen Einordnung von Warnsignalen. Dr. med. Andreas Hermann aus einer Gemeinschaftspraxis in Zirndorf betonte die Bedeutung früher Diagnostik. «Viele Patienten kommen erst, wenn die Beschwerden massiv werden», sagte er. Oft reichten ein Belastungs-EKG, ein Herzultraschall oder moderne CT-Verfahren, um eine Engstelle sichtbar zu machen. Je früher untersucht werde, desto größer seien die Chancen, einen Herzinfarkt zu verhindern.

Bei der Behandlung verwies Rittger auf Lebensstiländerungen, Medikamente und Katheterverfahren. «Mit Stents lassen sich verengte Gefäße heute in vielen Fällen rasch und schonend wieder eröffnen», so der Chefarzt. Dennoch bleibe Prävention der Schlüssel: «Kein Eingriff ersetzt die Verantwortung für die eigene Gesundheit.»

Vor Ort informierte zudem ein Stand der Deutschen Herzstiftung. Ein Team des Gesundheitsamts lud zum kostenlosen Blutdruckmessen ein. «Wenn medizinische Expertise und Alltagserfahrungen zusammenkommen, können Menschen Mut schöpfen, sich frühzeitig untersuchen zu lassen», sagte Landrat Obst.