In Oberasbach wächst wenige Monate vor der Kommunalwahl der politische Druck. Bei ihrer Nominierungsversammlung haben die Freien Wähler einstimmig die Liste für die Stadtratswahl beschlossen und dabei deutlich gemacht, dass sie einen grundlegenden Wechsel im Rathaus anstreben. Die Freien Wähler (FW) verweisen auf die angespannte Finanzlage der Stadt und sprechen von einem notwendigen „Neuanfang“, um die kommunale Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen.
Die Stadt Oberasbach muss noch vor dem Wahltermin ein umfassendes Konsolidierungskonzept vorlegen. Nach Angaben der Freien Wähler klafft im Haushalt in den kommenden drei Jahren ein Loch von mindestens 16 Millionen Euro. Als Auslöser werden politische Entscheidungen der vergangenen Jahre angeführt, etwa die Sanierung der Hans-Reif-Sporthalle oder der Bau der Dreifachturnhalle, die laut FW-Fraktionschef Felix Kißlinger in „scheinbar fetten Jahren“ getroffen worden seien. Diese Projekte hätten die Freien Wähler als einzige politische Kraft nicht mitgetragen.
Stadtrat Franz Forman, der auch stellvertretender Landrat ist, verbindet die Haushaltslage mit der Forderung nach neuen Mehrheiten im Stadtrat. Um die städtische Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen, brauche es einen politischen Wechsel sowohl im Bürgermeisteramt als auch im Stadtrat, hieß es bei der Versammlung. Gemeinsam mit den Grünen unterstützen die Freien Wähler den Bürgermeisterkandidaten Thomas Diebenbusch.
Die Freien Wähler sehen gute Chancen, ihre Fraktionsstärke zu erhöhen. In einer Mitteilung wird betont, dass eine enge Zusammenarbeit mit anderen Gruppierungen im Stadtrat, insbesondere mit den Grünen, angestrebt werde. Ziel sei es, die Finanzen der Stadt neu zu ordnen und so Pflichtaufgaben wie den Bau einer offenen Ganztagsschule, den Neubau von Grund- und Mittelschule sowie die Sanierung maroder Straßen langfristig sichern zu können. Auch freiwillige Leistungen wie Vereinsförderung, Quartiersmanagement, Volkshochschule oder die Bücherei seien davon abhängig, hieß es.
Geführt wird die Stadtratsliste von Felix Kißlinger. Ihm folgen die Stadträte Bastian Gill (Platz 2) und Franz Forman (Platz 7). Weitere Plätze des ersten Drittels nehmen unter anderem Gerhard Keppner, Vorsitzender der Freien Oberasbacher Bürger, sowie Ewald Trost, Ehemann der amtierenden Ersten Bürgermeisterin Birgit Huber, ein. Anselm Kißlinger, Jugendleiter beim CVJM, sowie Christa Bartsch, Sprecherin des Aktionskreises Fairtrade, wurden auf die Plätze 4 und 5 gewählt. Mit Platz 8 schließt Nico Knauß, Bereitschaftsleiter des Roten Kreuzes Oberasbach, das obere Drittel ab.
Die Liste umfasst insgesamt 24 Bewerber, darunter auch Gerald Schembs, Manuela Kißlinger, Jörg Hofmann, Uwe Zinner, Heike Keppner, Isabell Gill, Kilian Kleinekampmann, Julian Pensky, Raphael Bauernschmitt, Andreas Ceymann, Wolfram Geuder und Angelika Wimmer. Außerdem kandidieren Helmut Michel, Sebastian Reuchsel, Thomas Lausecker und Lukas Pappler.
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