Am dritten Advent ist der Landkreis Fürth am Sonntagabend zur Bühne für ein ungewöhnliches Lichtspektakel geworden. Knapp 100 bunt beleuchtete Traktoren und weitere landwirtschaftliche Fahrzeuge rollten in einer Kolonne durch mehrere Orte. Entlang der Strecke standen viele Menschen, darunter zahlreiche Familien, die die geschmückten Maschinen in der Dunkelheit bestaunten.
Startpunkt war Wilhermsdorf. Dort versammelten sich die Landwirte am Festplatz. Gegen Spenden wurden Glühwein und Bratwürste ausgegeben. Der Erlös soll dem «Herzenswunsch Hospizmobil» des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreisverband Fürth zugutekommen. Mit dem speziell ausgestatteten Fahrzeug sollen schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase noch einmal an einen Ort gebracht werden können, den sie sich wünschen. Nach Angaben des BRK ist das Projekt auf Spenden angewiesen.
Erstmals war das Hospizmobil selbst Teil der Lichterfahrt. Damit sollte die Aktion nicht nur sichtbar machen, wofür gesammelt wird, sondern auch, wie die Hilfe in der Praxis aussieht. Initiatorin Waltraud Heiter erklärte in einem Gespräch am Rande der Fahrt, das Mobil fahre sterbende oder schwerstkranke Palliativpatienten und sei dafür besonders ausgerüstet.
Neben dem vorweihnachtlichen Charakter verfolgte die Kolonne auch ein politisches Anliegen. Veranstalter Christian Kammerer verwies darauf, dass Landwirte zunehmend unter niedrigen Erzeugerpreisen litten. Zudem kritisierte er Importe aus dem Ausland. «Warum fährt man die hiesige Landwirtschaft runter? Man macht sie kaputt», sagte Kammerer. Zugleich betonte er, man wolle den Menschen in der Adventszeit trotzdem eine Freude machen.
Die Route führte von Wilhermsdorf über Kirchfarrnbach nach Seukendorf und weiter über Siegelsdorf bis nach Langenzenn. Dort endete die Fahrt auf einem Supermarktparkplatz.
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