Wenn Generationen aufeinandertreffen, um über die Finanzierung des Lebensabends zu sprechen, prallen oft Welten aufeinander. In Seukendorf war das anders. Unter dem Titel «Backstage Bundestag» kamen Mitglieder der CSU Senioren-Union Fürth-Land zusammen, um mit dem Bundestagsabgeordneten Tobias Winkler über die «Rentenrealitäten» in Deutschland zu sprechen. Dabei wurde deutlich, dass die Sorge um ein stabiles System längst nicht mehr nur die heutige Rentnergeneration umtreibt.
Wie die Senioren-Union Fürth-Land mitteilt, herrschte unter den Teilnehmern Einigkeit darüber, dass das bestehende Rentensystem grundlegend reformiert werden müsse. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Gerechtigkeit zwischen den Altersgruppen. Unterstützung erhielt die Senioren-Organisation dabei von unerwarteter, aber bewusster Seite: Sarah Arapoglu, Bezirksvorsitzende der Jungen Union Nürnberg-Fürth-Schwabach, war als Gast geladen. Der Austausch zwischen Alt und Jung verdeutlichte, dass auch die Nachwuchsorganisationen der Parteien zunehmend Reformen einfordern, um eine langfristige Absicherung zu gewährleisten.
Ein zentrales Thema des Nachmittags war die Mütterrente. Marga Hetzner, die Kreisvorsitzende der Senioren-Union Fürth-Land, betonte laut Mitteilung des Verbands, dass diese Leistung ein unverzichtbarer Baustein zur Anerkennung der Lebensleistung von Frauen bleibe. Viele Mütter hätten in der Vergangenheit aufgrund fehlender Betreuungsangebote keine andere Wahl gehabt, als ihre berufliche Laufbahn zugunsten der Erziehung zu unterbrechen. Die Mütterrente stelle hier eine wichtige finanzielle Anerkennung dar.
Neben der Rentenpolitik gab Tobias Winkler Einblicke in das aktuelle Geschehen in Berlin. Er berichtete über eine Vielzahl politischer Weichenstellungen, die nach Einschätzung der Anwesenden in der öffentlichen Wahrnehmung oft untergehen würden. Dazu zählten laut Winkler unter anderem die Erhöhung der Rückführungszahlen bei illegaler Migration, Erleichterungen im Baurecht für Kommunen sowie steuerliche Entlastungen für Unternehmen durch Turboabschreibungen. Auch die siebenprozentige Mehrwertsteuer in der Gastronomie und Entlastungen bei den Energiekosten wurden thematisiert.
Winkler verwies außerdem auf die Einführung der sogenannten Aktivrente und die Aufhebung des Vorbeschäftigungsverbots. Diese Maßnahmen sollen es Senioren erleichtern, auch im Ruhestand weiterhin am Erwerbsleben teilzunehmen, sofern sie dies wünschen. Die Teilnehmer der Versammlung regten an, den Dialog zwischen den Generationen fortzuführen. Ein gemeinsames Treffen mit der Jungen Union sei bereits in Planung, um die Diskussionen über ein zukunftsfestes Rentensystem zu vertiefen.
1.0°C | Klarer Himmel 
