Der Fachkräftemangel in Deutschlands Kitas ist kein Geheimnis mehr – und er wird immer dramatischer. Überlastete Erzieher, fehlende Betreuungsplätze und verkürzte Öffnungszeiten sind nur einige der sichtbaren Symptome eines tiefgreifenden Problems. PULS-Reporter Kevin Ebert wollte es genauer wissen und arbeitete für eine Reportage des zum Bayerischen Rundfunk gehörenden Senders zwei Tage lang in einem städtischen Kindergarten in Fürth, um einen unverstellten Blick auf den Alltag der Erzieher zu werfen.
Im besagten Kindergarten werden 75 Kinder zwischen 2,5 und 6 Jahren betreut – von insgesamt zehn Fachkräften, von denen jedoch nur drei in Vollzeit tätig sind. Diese personelle Unterbesetzung bedeutet für das Team, dass es oft am Limit arbeitet. Die Kindergartenleiterin Mareike betont, dass man auf sogenannte Springer angewiesen sei, die bei Engpässen einspringen. Doch selbst diese Maßnahme reicht oft nicht aus, um die große Belastung zu bewältigen. Auch Springerin Yasemin berichtet von der immensen Herausforderung: „Es ist wie ein Teufelskreis: Einer wird gesund, und der Nächste fällt aus.“
Dass der Beruf des Erziehers immer mehr an die körperlichen und psychischen Grenzen geht, belegen auch aktuelle Zahlen. Laut einer Studie hatten Erzieher im Jahr 2023 die meisten Krankheitstage aller Berufsgruppen. Durchschnittlich fielen sie 30 Tage im Jahr aus, oft wegen Atemwegserkrankungen oder psychischer Überlastung.
Wie hart der Alltag in Kitas ist und welche Herausforderungen die Erzieher täglich meistern, zeigt sich eindrücklich in der Reportage von Kevin Ebert. „Am Ende des Tages ist man einfach ausgebrannt, aber am nächsten Morgen muss man wieder 100 Prozent geben – die Kinder brauchen uns“, sagt Kindergartenleiterin Mareike. Die Reportage gibt einen intensiven Einblick in das, was viele Eltern oft nicht sehen: den hohen Preis, den die Erzieher für die Betreuung ihrer Kinder zahlen.