Ein frostiger Start ins Jahr – nicht nur wettertechnisch, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt. Die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit Fürth zeigen einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Stadt und im Landkreis Fürth. Die Entwicklung folgt zwar saisonalen Trends, doch ein Blick auf die Vorjahreswerte offenbart besorgniserregende Tendenzen.
Im Januar 2025 waren in der Stadt Fürth 4.744 Menschen arbeitslos gemeldet – das entspricht einem Anstieg von 7 Prozent im Vergleich zum Vormonat und sogar 12 Prozent mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote kletterte von 5,7 Prozent im Dezember auf nun 6,1 Prozent. Besonders alarmierend: Die Zahl der offenen Stellen liegt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Während im Januar 2024 noch 179 neue Stellen gemeldet wurden, waren es in diesem Jahr nur noch 119 – ein Minus von rund 33 Prozent.
Auch im Landkreis Fürth setzte sich der negative Trend fort. 2.165 Menschen waren dort im Januar arbeitslos, ein Anstieg um 9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 3,2 Prozent. Die Personalnachfrage bleibt schwach: Nur 62 neue Stellen wurden im Januar gemeldet – 18 weniger als im Vorjahresmonat. Der Gesamtbestand an offenen Stellen schrumpfte auf 487, ein Rückgang um fast 27 Prozent.
Die Gründe für diese Entwicklung sind laut Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, vielschichtig: Neben den wirtschaftlichen Nachwirkungen der Corona-Pandemie belasten anhaltende Konjunkturschwächen und Transformationsprozesse – insbesondere in der Industrie – den Arbeitsmarkt der Region. „Mit Blick nach vorne kann ich momentan keine Trendwende erkennen“, so Dippold. Ein Indikator dafür sei unter anderem die steigende Zahl an Anfragen zur Kurzarbeit.
Besonders betroffen von der gestiegenen Arbeitslosigkeit sind junge Menschen und ältere Arbeitskräfte. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren stieg um 7,7 Prozent auf 1.310. Unter den über 50-Jährigen waren es sogar 8 Prozent mehr als im Vormonat. Auch die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit nahm weiter zu – insgesamt waren im Januar 5.295 Personen betroffen.
Die Agentur für Arbeit Fürth rät Betroffenen, die kommenden Monate für Weiterbildungsmaßnahmen zu nutzen. Denn eine gezielte Qualifikation könne die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. „Gerade in unsicheren Zeiten ist eine angepasste Qualifikation der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit“, so Dippold.