Fürth trauert um einen unermüdlichen Kämpfer für Inklusion und Barrierefreiheit: Am 20. Februar 2025 verstarb unerwartet Fabian Kittel im Alter von 64 Jahren. Geboren 1961 in Erlangen, widmete er sein Leben dem Engagement für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und setzte sich mit großem Einsatz für eine inklusive Gesellschaft ein.
Kittel war langjähriges Mitglied des Behindertenrats der Stadt Fürth und führte diesen von 2021 bis zum 12. Juni 2023 als Vorsitzender. In dieser Funktion prägte er maßgeblich die Behindertenpolitik der Stadt und setzte sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen ein. Darüber hinaus engagierte er sich als Sprecher des Fürther Sozialforums und der Landesarbeitsgemeinschaft Selbstbestimmte Behindertenpolitik der Partei DIE LINKE in Bayern. Sein Engagement führte ihn im Dezember 2023 in den Vorstand des Mittelfränkischen Behindertenrats, wo er als Beisitzer tätig war.
Neben seinen politischen Tätigkeiten war Kittel ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen aktiv. Als zertifizierter Barriere-Scout bei den Berliner Sozialhelden e. V. und Mobilitäts-Scout des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter e. V. (BSK) überprüfte er die Barrierefreiheit von Fernlinienbussen und öffentlichen Räumen. Seine Expertise stellte er auch als Berater für Barrierefreiheit für den VdK zur Verfügung.
Beruflich war Kittel nach seinem Studium der Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre in der Unternehmensberatung, im Rechnungswesen und im Controlling tätig, bevor er in den Ruhestand ging. Auch danach blieb er aktiv und arbeitete als CASCO-Referent für menschenrechtsbasierte Behindertenpolitik bei der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V. (ISL). Zudem unterstützte er als Mentor das Projekt „Inklupreneur Berlin“ zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen.
Noch am Tag seines Todes hatte Kittel in der Aktivengruppe des Fürther Sozialforums einen neuen Beitrag gepostet, was die Nachricht seines Ablebens umso überraschender macht. Seine Mitstreiter zeigten sich am Freitag tief erschüttert und würdigen ihn als unermüdlichen Streiter für die Rechte der Schwächsten in der Gesellschaft.