Mit dem Fürth-Scheck steht eines der zentralen Instrumente zur Stärkung des lokalen Handels in der Kleeblattstadt vor einem tiefgreifenden Umbau. Die Stadt Fürth hat sich dazu entschlossen, das Gutscheinsystem aus den Händen des angeschlagenen Vereins Vision Fürth zu nehmen und künftig in städtischen Strukturen zu betreiben. Damit sollen Stabilität, Transparenz und Verlässlichkeit gesichert werden – gleichzeitig stellt sich die Frage, wie die Neuerfindung konkret aussehen wird.
Die Entscheidung kam nicht überraschend: Hintergrund sind erhebliche Unstimmigkeiten rund um Vision Fürth, denen zufolge mutmaßlich Gelder in sechsstelliger Höhe veruntreut worden sein sollen. In der Folge hat die Stadt die Bargeldabwicklungen des Vereins eingestellt und die Schatzmeisterin interimistisch in die operative Verantwortung gesetzt. Der Fürth-Scheck bleibt bis auf Weiteres gültig und behält seinen Wert, wie die Stadt am Donnerstag klarstellte.
In der Übergangsphase will die Verwaltung den bisherigen Aufwand detailliert evaluieren und zwei mögliche Wege prüfen: einerseits eine rein digitale Variante, andererseits eine Neugestaltung des Gutscheinsystems, falls dies sinnvoller erscheint. Unstrittig ist jedoch das Ziel: Ein Gutscheinmodell soll weiterbestehen, um Kaufkraft in der Stadt zu halten.
Parallel hierzu wird die Stabsstelle Innenstadtbeauftragte im Wirtschaftsreferat personell aufgestockt, um dauerhaft Verantwortung für das System zu übernehmen. Die Übergabe soll in enger Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel erfolgen – maßgeblich ist, dass künftige Anforderungen und Wünsche der beteiligten Akteure gleich von Beginn an einfließen.
Die Vorgeschichte belastet das Vorhaben: Der Verein Vision Fürth, Träger des Fürth-Schecks, steht im Fokus kriminalpolizeilicher Ermittlungen wegen Untreue – es soll um 60.000 Euro gehen. Doch die Weichen sind gestellt: Der Fürth-Scheck soll in kommunaler Regie weiterleben – unter mehr Transparenz und mit klarer Verantwortlichkeit.