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Kunst zwischen Ordnung und Emotion: Helga Kochs «Linienruhe» in Fürth

24. Oktober 2025 ,
Linienruhe im kultur.lokal.fürth: Helga Koch zeigt vom 31. Oktober bis 9. November 2025 Arbeiten aus fünf Jahren. Foto: Patryk Rybacki.Linienruhe im kultur.lokal.fürth: Helga Koch zeigt vom 31. Oktober bis 9. November 2025 Arbeiten aus fünf Jahren. Foto: Patryk Rybacki.

Mit feinen Tuschestrichen, zurückhaltender Farbgebung und reduzierter Formensprache lädt die Nürnberger Künstlerin Helga Koch zu einem Moment der Ruhe ein. Unter dem Titel «Linienruhe» präsentiert sie vom 31. Oktober bis 9. November 2025 im kultur.lokal.fürth (Bahnhofsplatz 2) eine Auswahl ihrer Arbeiten der vergangenen fünf Jahre. Die Ausstellung wird vom Kulturamt der Stadt Fürth veranstaltet.

In einer Zeit, die von visueller Reizüberflutung und permanenter Beschleunigung geprägt ist, versteht Koch ihre Kunst als Gegenpol. Ihre abstrakten Linienbilder entstehen aus rhythmisch wiederkehrenden Strukturen, die Ruhe und Konzentration vermitteln sollen. Besonders die Serien «Heringsleuchten» und «Rhythmus» veranschaulichen diesen Ansatz: Gleichmäßige Raster aus Pinsel- und Tuschestrichen in Gelb, Grün und Grau bedecken Leinwände und Holzobjekte und erzeugen eine meditative Wirkung.

Auch großformatige Arbeiten wie «3 Domänen des Lebens» sind Teil der Schau. Dieses Werk auf Papier wurde, so die Künstlerin, durch die biologische Neugliederung der Lebewesen nach der Entdeckung des Urbakteriums inspiriert. Die Ausstellung wird am Freitag, 31. Oktober, um 18 Uhr eröffnet. Kunsthistorikerin Eva Schickler führt in die Werke ein, während Gitarrist Stefan Grasse den Abend musikalisch begleitet.

An zwei Tagen können Interessierte selbst aktiv werden: Am 3. und 4. November bietet Helga Koch kostenfreie Workshops an, bei denen unter ihrer Anleitung eigene Linienbilder entstehen können. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung ist unter post@helga-koch.de möglich.

Helga Koch, 1962 in Ellwangen geboren, begann nach einem Studium der Sozialwissenschaften und einer beruflichen Tätigkeit in der Marktforschung in den 1980er-Jahren mit der künstlerischen Arbeit. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Darstellung von Strukturen und feinen Übergängen. Sie studierte Bildende Kunst an der Akademie Faber-Castell in Stein und arbeitet seit 2019 als freischaffende Künstlerin in Nürnberg.

Das kultur.lokal.fürth ist ein Modellprojekt des Kulturamts der Stadt Fürth. Es bietet Künstler aus der Metropolregion Raum und Sichtbarkeit und wird vom Evangelischen Siedlungswerk in Bayern sowie dem Theaterverein Fürth e.V. unterstützt. Der Eintritt ist frei.