In der Stadthalle Fürth ist ein wichtiges Kapitel der bayerischen Bildungspolitik fortgeschrieben worden. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung hat Kultusministerin Anna Stolz 480 weitere Schulen in das Startchancen-Programm aufgenommen. Damit profitieren nun insgesamt 580 Einrichtungen im Freistaat von zusätzlichen Fördermöglichkeiten. An der Veranstaltung nahm auch Fürths Bürgermeister Markus Braun teil.
Die neuen Teilnehmer sollen von den Praxiserfahrungen der bereits seit dem vergangenen Schuljahr beteiligten 100 Schulen lernen. Das Programm eröffne zusätzliche Freiräume, um Kinder bestmöglich zu fördern, «unabhängig von ihrer Herkunft». Außerdem stärke ein landesweites Netzwerk den gegenseitigen Austausch.
Die Förderung basiert auf drei Säulen. Schulen können die Mittel unter anderem einsetzen, um Gebäude zu modernisieren und barrierefreie Lernbedingungen zu schaffen. Ebenso sind Investitionen in die Unterrichtsentwicklung möglich. Darüber hinaus sollen multiprofessionelle Teams ausgebaut werden, um Schülerinnen und Schüler gezielt zu unterstützen.
Auch zur Umsetzung und zum Abbau bürokratischer Hürden kündigt das Ministerium Hilfen an. Dazu zählen laut Mitteilung Fortbildungsangebote für Lehrkräfte sowie der Einsatz speziell qualifizierter Schulentwicklungsmoderatoren an den Einrichtungen.
Von den nun insgesamt 580 ausgewählten Schulen entfallen 280 auf Grundschulen, 150 auf Mittelschulen, 60 auf Förderzentren sowie 75 auf Berufsschulen und 15 auf Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung. Grundlage der Auswahl seien sozialstrukturelle Faktoren wie Kinderarmut, Sprachhintergrund oder Akademikerquote in den Einzugsgebieten.
Das gemeinsame Vorhaben von Bund und Ländern zielt langfristig darauf ab, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu verringern. Für die Startphase über zehn Jahre sind demnach bis zu 1,43 Milliarden Euro vorgesehen.
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