Das Schwabacher System „Lotti“ gilt als ein Beispiel dafür, wie der öffentliche Nahverkehr flexibler werden kann. Auch in der Stadt Fürth wird diskutiert, ob sich „Lotti“ hier umsetzen lässt. Die Verwaltung hat sich das Schwabacher Projekt genauer angesehen.
„Lotti“ ist seit Februar 2024 in Schwabach im Einsatz. Fahrgäste können Fahrten über die VGN-App oder telefonisch buchen. Statt fester Linien und Fahrpläne werden Start- und Zielpunkte bedarfsgerecht miteinander verknüpft. Dabei greifen die Fahrzeuge auf bestehende Bushaltestellen und vor allem rund 50 virtuelle Haltepunkte zurück, die im Stadtgebiet markiert sind. Zum Einsatz kommen elektrisch betriebene Großraumfahrzeuge, die Platz für bis zu sechs Personen bieten. Die Fahrgäste zahlen den regulären VGN-Tarif – zunächst ohne Aufpreis.
In der Praxis zeigte sich jedoch, dass das System nicht alle Erwartungen erfüllen konnte, wie die Fürther Stadtverwaltung berichtet. Die Fahrzeuge – ursprünglich britische „London-Taxis“ – erwiesen sich als störanfällig und wurden Anfang 2025 teilweise durch Kleinbusse ersetzt. Auch die Fahrzeiten wurden angepasst: „Lotti“ fährt seither täglich von 20 bis 24 Uhr. Für die Jahresmitte ist ein sogenannter Komfortzuschlag geplant.
Nach Angaben der Stadt Schwabach handelt es sich um ein nicht kostendeckendes Angebot. Spontane Fahrten seien insbesondere in Außenbereichen oft schwer buchbar, und eine Fahrtgarantie bestehe grundsätzlich nicht. Dennoch konnte das Projekt den ÖPNV abends verlängern, ohne dass leere Linienbusse verkehren müssen.
Das Fazit der Fürther Verwaltung: Ein eigenes Projekt nach Schwabacher Vorbild sei für Fürth derzeit nicht vorgesehen. Die Stadtverwaltung will das Thema im Rahmen ihres Mobilitätsplans aber weiter beobachten und prüfen, ob flexible Bedienformen künftig als Ergänzung denkbar wären.
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