Ein Jahr nach seiner Weihe zieht das Herzenswunschmobil des BRK-Kreisverbands Fürth eine erste Bilanz. Das Projekt, das schwer erkrankten Menschen letzte Wünsche ermöglicht, hat seit November 2024 insgesamt zehn Fahrten realisiert. Nach Angaben des Kreisverbands zeigt das erste Einsatzjahr, dass die Nachfrage vorhanden ist, die Kapazitäten aber noch nicht ausgeschöpft sind. Die Initiatorin Waltraud Heiter sprach in der Mitteilung des BRK Fürth von einer tiefgehenden Resonanz innerhalb des Teams, das die Einsätze begleitet habe. Die Fahrten seien emotional sehr bewegend gewesen, und das Projekt sei ein „echtes Herzensprojekt im Kreisverband“.
Die Wünsche der Fahrgäste hätten unterschiedlicher kaum ausfallen können. Eine Fahrt führte bis auf die Zugspitze, eine andere zu einem Nachmittag mit Pferden. Ein weiterer Wunsch galt dem Besuch eines Heimspiels der SpVgg Fürth, um die eigene Fußballbegeisterung noch einmal unmittelbar zu erleben. Auch kulturell und heimatverbunden war das Spektrum breit gefächert.
Besonders in Erinnerung blieb dem Team der Einsatz für Georg Huber, in Fürth über Jahrzehnte als „Billiger Jakob“ auf der Michaelis-Kirchweih bekannt. Um ihm einen letzten Besuch des Erntedank-Umzugs zu ermöglichen, wurde er mit dem Herzenswunschmobil zu seiner Ehrentribüne gebracht. Von dort aus verfolgte er sichtbar bewegt den traditionellen Zug und erlebte erneut „seine“ Kirchweih. Er wurde vom Projektteam und Vertreterinnen und Vertretern des BRK-Kreisverbands begleitet, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
Zu den weiteren Fahrten gehörte der Wunsch einer Seniorin, die früher leidenschaftlich Motorrad fuhr. Für sie ging es zur legendären Kathi-Bräu in der Fränkischen Schweiz. Die ehrenamtliche BRK-Motorradstaffel begleitete das Fahrzeug aus Solidarität. Die Staffel verlieh der Fahrt besondere Symbolkraft und zeigte, wie eng die Zusammenarbeit innerhalb des Kreisverbands ist. Nach Darstellung des BRK betonte Heiter, dass das Projekt nur durch die Unterstützung vieler Menschen möglich sei, die das Mobil mit Spenden fördern.
Nach dem ersten Jahr zieht das Team ein positives Fazit und sieht zugleich weiteres Potenzial. Man wolle künftig noch mehr Wünsche erfüllen und ruft Angehörige, Pflegeeinrichtungen und Hospizdienste auf, weiterhin Wünsche einzureichen. Ein Herzenswunsch könne für jeden Menschen angemeldet werden, der unter einer palliativen Erkrankung leidet oder aufgrund finanzieller oder körperlicher Einschränkungen nicht mehr reisen kann. Informationen zum Projekt stellt der Kreisverband über seine Internetseite bereit.
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