In Oberasbach entsteht zum 1. Dezember eine neue Pfarrei, getragen von den drei evangelischen Kirchengemeinden St. Lorenz, St. Markus und St. Stephanus. Die Entscheidung, die Kräfte zu bündeln, markiert einen bedeutenden Schritt innerhalb der örtlichen Kirchenlandschaft. Nach Angaben der beteiligten Gemeinden bleiben die drei Gemeindestrukturen zwar bestehen, doch sollen Ideen, Ressourcen und Initiativen künftig gemeinsam entwickelt werden. Ziel ist es, das kirchliche Angebot zu stärken und den Menschen vor Ort weiterhin ein vielfältiges Gemeindeleben zu ermöglichen.
Pfarrerin Alexandra Büttner beschreibt die neue Zusammenarbeit als Erweiterung der bisherigen Perspektiven. „Tatsächlich werden die Räume größer, in denen wir denken“, erklärt sie. Es gehe darum, zwischen der Verwurzelung an einem vertrauten Ort und der notwendigen Flexibilität einen Weg zu finden, der es erlaube, mehr Raum für Begegnungen und Projekte zu schaffen. Bereits jetzt werde dieser Ansatz sichtbar, etwa durch die gemeinsame Jugendarbeit, die nicht an eine einzelne Kirche gebunden ist, sondern dort stattfindet, wo passende Räume zur Verfügung stehen.
Der gemeinsame Gemeindebrief unterstreicht die Vielfalt der drei Gemeinden. Veranstaltungsreihen, die künftig gemeinsam durchgeführt werden, sollen zusätzliche Gelegenheiten schaffen, voneinander zu lernen. Für das kommende Jahr ist unter anderem eine Reihe zur Figur des Franz von Assisi geplant, die in der Passionszeit an wechselnden Orten stattfinden soll. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass sich durch das Pfarrei-Modell mehr umsetzen lässt, als es den einzelnen Gemeinden allein möglich wäre.
Ein weiterer Schritt ist die Einrichtung eines gemeinsamen Büros in der Markuskirche. Damit soll die Erreichbarkeit verbessert und die Organisation der kirchlichen Angebote erleichtert werden. Hintergrund der strukturellen Veränderungen ist die weiterhin rückläufige Mitgliederzahl in der evangelischen Kirche, verbunden mit eingeschränkten finanziellen und personellen Ressourcen. Dennoch sei es der Kirche wichtig, nah bei den Menschen zu bleiben, heißt es aus Oberasbach.
Die offizielle Gründung der Pfarrei wird am ersten Adventswochenende gefeiert. Am Sonntag, 30. November, beginnt der Festtag mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in St. Stephanus unter dem Motto „Wir brechen auf!“. Die musikalische Gestaltung verbindet Orgel und Posaunenchor mit moderner Kirchenmusik. Ab 14 Uhr lädt der Lorenzkirchhof zu einem kleinen Adventsmarkt ein. Gruppen aus allen drei Gemeinden sowie die Kindergärten bieten bis 17 Uhr Handarbeiten, Gestecke und Bastelarbeiten an. Der Förderkreis zur Sanierung der Lorenzkirche wird ebenso vertreten sein wie der Heimatverein, der das Milchhaus öffnet. Auch das Oberasbacher Christkind hat seinen Besuch angekündigt.
Den Abschluss bildet um 19.30 Uhr ein Festkonzert in der Markuskirche, bei dem Werke von Vivaldi, Corelli und Rutter aufgeführt werden. Mitwirkende sind unter anderem die Sopranistin Nelli Wolf Villarreal, die Altistin Valentina Mondini, ein Projektchor aus dem Markuschor unter der Leitung von Christine Hammerbacher, das Vokalensemble Chorenzo unter der Leitung von Christine Winning sowie das Kammerorchester con fuoco. Die Gesamtleitung des Abends liegt bei Christine Winning. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
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