Im Tuchenbacher Mischgebiet an der Obermichelbacher Straße arbeiten in den dort ansässigen Betrieben rund 250 Menschen. Mehr als die Hälfte davon bei der Firma Buchberger. Das macht sie nicht nur zum größten Arbeitgeber auf diesem Areal, sondern in der gesamten Gemeinde.

Erster Bürgermeister Leonhard Eder bringt es auf den Punkt: «Wenn es der Firma Buchberger gut geht, geht es der Gemeinde gut», sagt er. Der Familienbetrieb ist nicht nur wegen der Gewerbesteuer enorm wichtig – er engagiert sich mit Spenden auch für den Kindergarten, Vereine und viele andere Einrichtungen im Ort. «Wenn jemand im Ort einen Sponsor sucht, geht er meistens erst einmal zur Firma Buchberger», so Eder. Und meistens gibt es dann auch eine Zusage.
Dabei begann alles Ende der 1960er-Jahre ganz bescheiden in einer Nürnberger Garage mit einer Drehbank. Mehr als fünf Jahrzehnte später hat sich das Unternehmen zu einem der bedeutendsten Fertigungsbetriebe in der Region entwickelt. Heute beschäftigt die Ottmar Buchberger GmbH rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, betreibt in Tuchenbach rund 70 Maschinen in sieben Hallen und beliefert weltweit Kunden aus der Energie-, Luft- und Raumfahrt-, Nuklear-, Halbleiter- und 3D-Druckindustrie. Einer der wichtigsten Kunden ist Siemens Energy.
Geschäftsführer Michael Buchberger führt das Unternehmen in zweiter Generation gemeinsam mit seinen Brüdern Bernd und Bruno weiter. Nach dem Tod des Firmengründers Ottmar Buchberger übernahm er die Verantwortung – und mit ihr den Anspruch, höchste Präzision mit regionaler Verwurzelung zu verbinden, wie er beim Firmenbesuch von Landrat Bernd Obst und Bürgermeister Leonhard Eder berichtete.
Der Standort Tuchenbach war für den Vater einst eine Entscheidung aus Platzgründen – heute ist er Standortvorteil. Umgeben von freien Flächen bietet das Betriebsgelände von rund 15.500 Quadratmetern Raum für Erweiterungen. Erst 2020 kamen 1.200 Quadratmeter neue Produktionsfläche und 300 Quadratmeter Verwaltung hinzu. Und aktuell wird erneut kräftig investiert: In einer der Hallen entsteht das Fundament für eine neue Karusselldrehmaschine, ein Projekt im Millionenbereich.
Die Fertigung reicht von Großteilen mit bis zu sechs Metern Länge bis hin zu millimetergenauen Präzisionsteilen. Gefertigt wird in drei Schichten. Neben klassischen Dreharbeiten gehört die Zerspanung hochlegierter Werkstoffe wie Inconel, Nimonic oder Titan zum Kerngeschäft.
Buchberger liefert Bauteile für Gasturbinen, Reaktoren, Raumfahrtmodule, aber auch für die Halbleiter- und Pharmaindustrie. Weitere Großkunden sind Framatome, Rolls-Royce und weitere internationale Industriekunden. Die Bauteile werden von Tuchenbach aus bis in die USA transportiert – und als es einmal besonders eilig war, wurde ein Werkstück sogar per Antonow-Frachtflugzeug ausgeliefert.
Neben der technischen Kompetenz prägt auch der soziale Anspruch das Unternehmen. In der eigenen Ausbildungsabteilung werden junge Fachkräfte ausgebildet und zunehmend auch internationale Mitarbeiter integriert. «Wir haben Menschen aus Polen, Bosnien oder den USA im Team – entscheidend ist, dass sie ihren Beruf mit Leidenschaft ausüben», betonte Michael Buchberger beim Rundgang.
Der Landrat war am Ende begeistert: «Ich erlebe hier, wie Mittelstand funktionieren kann, wenn Generationen zusammenhalten und Verantwortung übernehmen.»
Der Gemeinde Tuchenbach wird es wohl auch in Zukunft gutgehen: «Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt», so Michael Buchberger. Der Wohlstands-Motor für die Gemeinde läuft also weiter.