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In der Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche in Fürth steht ein ungewöhnliches Jubiläum an. Am 13. Juni 2025 feiert die evangelische Gemeinschaft den 500. Jahrestag der Hochzeit zwischen dem Reformator Martin Luther und der ehemaligen Nonne Katharina von Bora. Dieses Ereignis wird durch die Premiere eines eigens verfassten Theaterstücks von Pfarrerin i.R. Gisela Siemoneit gewürdigt. Unter dem Titel «Ist Narretei, ist Narretei, ein Mönch liegt einem Nönnlein bei!» wird die «verrückteste Hochzeit der Welt», wie Siemoneit sie beschreibt, szenisch interpretiert.
Die Verbindung Luthers mit Katharina am 13. Juni 1525 in Wittenberg stellt einen Wendepunkt in der Geschichte des Eheverständnisses dar. Vor diesem Hintergrund thematisiert das Stück die kulturellen Umbrüche jener Zeit, als aus dem kirchlichen Sakrament ein «weltlich Ding» wurde, das fortan der weltlichen Rechtsprechung unterlag. Die Aufführung am 13. Juni um 18 Uhr markiert den Auftakt zu mehreren weiteren Veranstaltungen an verschiedenen Orten in der Region, darunter in der Auferstehungskirche und in St. Peter und Paul in Fürth.
Dabei wird die Bedeutung dieser Verbindung nicht nur in theologischer Hinsicht beleuchtet, sondern auch in ihrem gesellschaftlichen Kontext. Katharina von Bora, eine bemerkenswerte Frau ihrer Zeit, wird als vielseitige Persönlichkeit dargestellt. Sie war nicht nur eine treue Gefährtin Luthers, sondern auch eine geschickte Managerin ihres Haushalts und Diskussionspartnerin ihres Gatten.
Parallel zu den Ereignissen in Fürth feiert auch die Lutherstadt Wittenberg das historische Jubiläum mit einem großen Fest. Vom 13. bis 15. Juni 2025 erweckt die Stadt die Epoche der Reformation mit historischer Kostümierung und einem vielfältigen Programm zum Leben. Diese Feierlichkeiten erinnern lebhaft an die Bedeutung des kulturellen Erbes, das von Luthers Vermählung ausgeht.