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Jüdisches Musikfestival «Tsuzamen» in Fürth vom 6. bis 15. März 2026 – Vorverkauf ab 13. Dezember

12. Dezember 2025 ,
Das Festival «Tsuzamen» soll im März 2026 internationale jüdische Musik nach Fürth bringen. Mit dabei ist auch die Künstlerin Magi. Foto: Eran Levi Das Festival «Tsuzamen» soll im März 2026 internationale jüdische Musik nach Fürth bringen. Mit dabei ist auch die Künstlerin Magi. Foto: Eran Levi

Fürth richtet im März 2026 erneut eines der wichtigsten Festivals für jüdische Musik in Deutschland aus. Unter dem Motto «Tsuzamen» sollen vom 6. bis 15. März zehn Tage lang Konzerte, Workshops und Veranstaltungen die Vielfalt jüdischer Musik erlebbar machen. Das Kulturamt Fürth kündigte ein Programm an, das von traditionellen Klezmerklängen bis zu modernen Fusion-Projekten reicht. Internationale Musiker aus den USA, Kanada, Israel, Polen und den Niederlanden prägen das Line-up. Tickets sind ab 13. Dezember erhältlich.

Der Auftakt findet am 6. März vor dem Fürther Rathaus statt. Die Marchin’ Klezmer Band Klezmaniaxx führt das Publikum durch die Altstadt zum Kulturforum. Dort beginnt das Festival mit dem beliebten Tants-Hoyz, bei dem jiddische Kreis- und Reihentänze ausprobiert werden können. Der Eintritt ist frei. Für die Tanzanleitung sorgt die New Yorkerin Sarah Myerson, die seit Jahren mit traditionellen jiddischen Tanzformen arbeitet.

Am Samstag, 7. März, folgt ein Doppelkonzert: Die kanadische Band Kleztory stellt ihr Album «Meeting Point» vor und verbindet klassischen Klezmer mit Elementen aus Jazz, Folk und Weltmusik. Anschließend bringen Abigale Reisman und Jake Shulman-Ment aus den USA gemeinsam mit Multiinstrumentalist Ilya Schneyveys ursprüngliche Klezmermusik auf die Bühne.

Am 8. März feiert eine vom Kulturamt in Auftrag gegebene Produktion Premiere. Musiker und Autor Yuriy Gurzhy setzt sich darin gemeinsam mit dem Orchester Ventuno und dem Kölner nö-theater mit der Frage auseinander, was jüdische Musik ausmacht. Grundlage ist Gurzhys Buch «Richard Wagner und die Klezmerband». Das Projekt verbindet Werke bekannter Künstler wie Amy Winehouse, Billy Joel, John Zorn und Steve Reich. Auch ein Streichquartett des aus Fürth stammenden Komponisten Jakob Schönberg ist Teil des Abends.

Mit dem israelischen DiGasnTrio bietet der 9. März in der Kofferfabrik einen Einblick in neue israelische Volksmusik. Am 10. März tritt die Musikerin Magi auf, die jüdisch-arabische Musikstile verbindet. Sie vereint Einflüsse aus ihrer jemenitischen und irakischen Familiengeschichte und ist aktuell auf einem internationalen Soundtrack vertreten.

Am 11. März folgt die niederländische Sängerin Nani Vazana, die sephardischen Gesangstraditionen neues Leben einhaucht und sich der bedrohten Ladinosprache widmet. Einen Tag später stellt der Musiker Gal Klein die Weltpremiere seines Projekts «Meine Niggunim» vor, das persönliche Eindrücke in hebräischer Sprache verarbeitet. Klein ist in der Klezmerszene auch für energiegeladene Auftritte seiner Band Ramzailech bekannt, die am 13. März ebenfalls in Fürth spielt.

Der 13. März steht im Zeichen tanzbarer Musik. NeoKlez aus Polen verbindet Klezmertraditionen mit Fusion-Elementen und elektronischen Klängen. Am späteren Abend folgt Ramzailech mit Hardrock und hoher Bühnenenergie. Am 14. März präsentiert die Black Rooster Kapelye baltisch-jüdische Volkslieder, bevor der Tsirk Dobranotch jiddischen Humor mit Akrobatik und Tanz kombiniert.

Der Abschluss am 15. März gehört der US-amerikanischen Band The Klezmatics, die im Rahmen ihrer Jubiläumstour zum 40-jährigen Bestehen nach Fürth kommt. In der Ankündigung heißt es, die Band stehe für einen Stil, der Brücken baue und Menschen weltweit begeistere.

Auch für junge Besucher gibt es Programmpunkte. Das Kindermusical «Ben & David» wird am 8. März aufgeführt, weitere Vorstellungen für Kindergärten und Schulen folgen am 9. März. Zusätzlich können Schülerinnen und Schüler an einem Workshop teilnehmen, bei dem gemeinsam mit Yuriy Gurzhy und dem Orchester Ventuno musikalische Spurensuche betrieben wird.

Ein weiterer Bestandteil des Festivals ist das Klezmerorchester, das sich aus Teilnehmenden der Musikworkshops zusammensetzt. Voraussetzung sind einige Jahre Spielerfahrung und solide Notenkenntnisse. Das Abschlusskonzert findet am 8. März um 17 Uhr statt.

Begleitend zeigt das kultur.lokal.fürth eine Ausstellung zur hebräischen Kalligraphie des Künstlers Gabriel Wolff, der vor Ort arbeitet und Einblicke in seinen Schaffensprozess gibt. Zahlreiche Partner wie das Jüdische Museum Franken, das Kino Uferpalast, die israelitische Kultusgemeinde sowie mehrere Vereine und Kirchengemeinden beteiligen sich mit Führungen, Gottesdiensten und Filmveranstaltungen. Neu vorgestellt wird der «Happy Hippie Jew Bus», der mit Humor Wissen über das Judentum vermitteln soll.