Wenn es nach den aktuellen Plänen der Stadt Fürth geht, wird die Günther-Brand-Sporthalle in der Thomas-Kleinlein-Straße bald Geschichte sein. An ihrer Stelle soll eine moderne Dreifachsporthalle entstehen – nachhaltig gebaut, funktional ausgestattet und mit Kosten von rund 18 Millionen Euro eines der größten Sportbauprojekte der Stadt in den kommenden Jahren. Doch noch ist nichts endgültig beschlossen: Der Bau- und Werkausschuss wird sich am 12. März mit dem Projekt befassen, bevor der Stadtrat am 26. März die endgültige Entscheidung treffen soll.
Die Günther-Brand-Sporthalle entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Daher plant die Stadt Fürth einen Ersatzbau. Der Standort liegt direkt neben der Grund- und Mittelschule Stadeln und soll sich harmonisch in die bestehende Schullandschaft und die benachbarten Freiflächen einfügen.
Nachhaltige Planung und ökologische Außenanlagen
Besonderes Augenmerk liegt bei der Planung auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit, wie es in einer Beschlussvorlage heißt. Die neue Sporthalle soll demnach ein begrüntes Dach sowie eine große Photovoltaikanlage erhalten. Regenwasser wird direkt auf dem Grundstück versickert – ein Konzept, das sich auch in den Außenanlagen fortsetzt. Der Vorplatz wird mit Spiel- und Aufenthaltsflächen aufgewertet und verbindet die Sporthalle direkt mit dem benachbarten Schulgelände.
Moderner Sportbetrieb für Schulen und Vereine
Die Dreifachsporthalle wird flexibel nutzbar: Sie bietet Raum für den Schulsport, steht aber auch den Sportvereinen zur Verfügung. Jede der drei Hallenteile wird mit Umkleiden und Sanitäranlagen ausgestattet. Ein Zuschauerbereich mit 148 Sitzplätzen plus Stehplätzen ist ebenfalls vorgesehen. Auch Wettkämpfe und größere Veranstaltungen könnten hier stattfinden – barrierefrei zugänglich über Aufzug und Treppenhaus.
Technik und Funktionalität im Fokus
Geheizt wird die Halle über die bestehende Nahwärmezentrale der Schule in der Hans-Sachs-Straße. Eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung soll für ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Beleuchtung wird sportartspezifisch steuerbar – von Hallenfußball bis Badminton. Auch bei der Bauweise setzt die Stadt auf wirtschaftliche Lösungen: Nach dem Prinzip „Gebäudetyp E“ wird bewusst auf unnötige Komplexität verzichtet, was Bauzeit und Kosten reduzieren soll.
Verkehrskonzept berücksichtigt Schüler und Vereine
Damit die neue Sporthalle verkehrstechnisch gut angebunden ist, wurde ein „Mobilitäts-Hub“ geplant. Hier finden sich E-Ladestationen, Stellplätze für Fahrräder, Roller und Motorräder sowie ein zentraler Müllsammelplatz und die Hausmeistergarage. Ein Konzept zur Anfahrt von Schul- und Mannschaftsbussen wurde ebenfalls entwickelt und in der städtischen Verkehrsplanung abgestimmt.
Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten von 18,07 Millionen Euro setzen sich aus verschiedenen Gewerken zusammen: Fast 12,4 Millionen Euro entfallen auf den Hallenbau selbst, etwa 1,7 Millionen auf die Außenanlagen. Der Freistaat Bayern wird sich nach aktuellem Stand über Fördermittel nach dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) am Bau der Sporthalle beteiligen. Für die Außenanlagen wird es voraussichtlich keine Förderung geben. Knapp 2,34 Millionen Euro der Kosten entfallen auf zusätzliche Vereinsräume, weitere 324.000 Euro auf den Hausmeisterstützpunkt.
Zeitplan: Fertigstellung 2028 angestrebt
Wenn der Stadtrat grünes Licht gibt, starten die vorbereitenden Maßnahmen 2025. Ab 2026 soll gebaut werden, 2028 könnte die Halle dann in Betrieb gehen. Ob der Zeitplan tatsächlich eingehalten werden kann, wird auch von der Entwicklung der Baupreise abhängen. Bereits jetzt sind durch Preissteigerungen Mehrkosten von etwa 680.000 Euro eingeplant.