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Nach Hallenbad-Schließung in Langenzenn: Auch Wilhermsdorf und Zirndorf zittern – Grüne fordern Schwimmbad-Revolution

6. März 2025
Schwimmbäder in Not: Landkreis Fürth soll zum Pilotprojekt für interkommunale Bäder werdenSchwimmbäder in Not: Landkreis Fürth soll zum Pilotprojekt für interkommunale Bäder werden

Es ist eine Entwicklung, die viele Kommunen in Bayern betrifft – doch im Landkreis Fürth spitzt sich die Lage besonders zu: Nach der angekündigten Schließung des Langenzenner Hallenbads könnten bei Verschlechterung der Haushaltslage auch die Bäder in Zirndorf und Wilhermsdorf auf der Kippe stehen. Steigende Betriebskosten, Sanierungsstau und finanzielle Engpässe setzen den kommunalen Schwimmbädern massiv zu. Die Grünen im Bayerischen Landtag haben deshalb eine Initiative gestartet, die im Landkreis Fürth ein Modellprojekt für die Zukunft kommunaler Schwimmbäder schaffen könnte. Das geht aus einer Mitteilung des Abgeordnetenbüros der Fürther Landtagsabgeordneten Barbara Fuchs hervor.

Mit zwei Änderungsanträgen zum Nachtragshaushalt 2025 fordern die Grünen eine Pilotförderung für eine Machbarkeitsstudie und eine deutliche Aufstockung der Schwimmbadförderung des Freistaats Bayern. Ziel sei es, so Barbara Fuchs, ein Konzept für eine interkommunale Zusammenarbeit zu entwickeln, das auch anderen Regionen in Bayern als Vorbild dienen könnte. Die zentrale Idee: Mehrere Gemeinden sollen gemeinsam moderne, nachhaltige und energieeffiziente Schwimmbäder betreiben – und so die finanzielle Last auf mehrere Schultern verteilen.

Schwimmbäder: Mehr als nur Freizeitspaß

Schwimmbäder spielen eine weit größere Rolle als oft angenommen. Sie sind unverzichtbar für die Schwimmausbildung von Kindern, den Schulsport, die Arbeit von DLRG und Wasserwacht sowie für zahlreiche Sportvereine. Auch in der Gesundheitsvorsorge – etwa durch Aqua-Fitness oder Reha-Sport – sind die Einrichtungen von zentraler Bedeutung. Doch vielerorts droht das Aus. Besonders kleinere Kommunen wie Langenzenn, Wilhermsdorf oder Zirndorf stehen vor der Frage, ob sie ihre Schwimmbäder in Zukunft überhaupt noch betreiben können.

Ob und wie das Modellprojekt umgesetzt wird, hängt von der Zustimmung im Bayerischen Landtag ab. Die entscheidende Sitzung im Haushaltsausschuss ist für den 13. März 2025 geplant. Dort werden die entsprechenden Änderungsanträge der Grünen beraten.

Ein Modell für ganz Bayern?

Sollte der Landkreis Fürth tatsächlich Vorreiter für interkommunale Schwimmbäder werden, könnte das Konzept Schule machen. Besonders für ländliche Regionen mit kleinteiliger Struktur und begrenzten finanziellen Spielräumen könnte eine solche Kooperation ein Weg sein, um die wichtige Schwimmbadinfrastruktur dauerhaft zu sichern. Die Initiative der Grünen wird daher auch außerhalb des Landkreises aufmerksam verfolgt.