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Revolutionäre Ausbildungsinitiative in Fürth: „KiPrax“ – Ergänzung für die Kindertagesbetreuung

10. April 2025 ,
Revolutionäre Ausbildungsinitiative in Fürth: "KiPrax" - Ergänzung für die KindertagesbetreuungRevolutionäre Ausbildungsinitiative in Fürth: "KiPrax" - Ergänzung für die Kindertagesbetreuung

Fürth geht in Sachen Ausbildung neue Wege. Eine innovative Initiative namens „KiPrax“, die Kinderpflegeausbildung mit erhöhtem Praxisanteil, soll ab dem Schuljahr 2025/2026 die Fachkräfte von morgen besser auf den Berufsalltag vorbereiten. Mit dieser Maßnahme antwortet die Stadt auf den wachsenden Bedarf an qualifizierten Fach- und Ergänzungskräften in der Kindertagesbetreuung, insbesondere im Zuge des kommenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich.

Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) hat den Schulversuch initiiert und bereits grünes Licht für die Durchführung durch die Staatliche Berufsschule 1 in Fürth gegeben. Die Stadt Fürth fungiert dabei als alleiniger Praxispartner. Der entscheidende Unterschied zu bisherigen Ausbildungsformen ist der erhöhte Praxisanteil, der künftig durch eine monatliche Vergütung von 550 Euro brutto ergänzt wird. Dies stellt einen Anreiz für die angehenden Fachkräfte dar und könnte das Berufsfeld attraktivisieren.

Ein Pool von insgesamt 18 Praktikumsplätzen ist in Fürth vorgesehen, die auf verschiedene Kindertageseinrichtungen flexibel verteilt werden können. Diese Plätze bleiben nicht fest an eine bestimmte Einrichtung gebunden, was eine flexible Einsatzmöglichkeiten der Praktikanten ermöglicht. Praktikanten haben die Möglichkeit, während der gesamten Ausbildungsdauer von zwei Jahren in derselben Einrichtung zu bleiben, was eine enge Bindung an die Stadt als möglichen Arbeitgeber fördern und die Übernahmechancen nach Ausbildungsende erhöhen kann.

Laut Kita-GTS, der städtischen Organisation für Ganztagsbetreuung, war die Übernahmequote der Berufspraktikanten in der Vergangenheit sehr hoch – bis zu 80%. Mit dem Schulversuch „KiPrax“ soll diese Erfolgsrate auch für die neue Ausbildungsform angestrebt werden. Nicht alle Absolventen werden langfristig in Fürth bleiben, dennoch wird erwartet, dass viele der ausgebildeten Kräfte dem allgemeinen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und so den Mangel an Fachkräften im Sozialbereich abmildern.

Die Kosten für diese Initiative belaufen sich auf rund 120.000 Euro jährlich, mit einer voraussichtlichen Teilfinanzierung durch den Freistaat Bayern. Die Stadt Fürth muss mit etwa 65.000 Euro an zusätzlichen Kosten im Jahr rechnen, was angesichts des Potentials zur Sicherung von Fachkräften eine lohnende Investition darstellt.