Der Totholzgarten der Stadt Stein hat vor wenigen Tage große Aufmerksamkeit erhalten. Marcus Pertold, neuer Leiter der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege am Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV), informierte sich vor Ort über das Projekt, das auf rund 3.000 Quadratmetern Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere schafft. Begleitet wurde er von Vertretern der Blühpaktberatung der Regierung von Mittelfranken.
Bei einer Führung durch Jörg Jaroszewski, den Leiter der Stadtgärtnerei, hob Pertold die naturnahe Gestaltung und das Gesamtkonzept hervor. «Hier wurde nicht nur das Förderziel erfüllt – hier ist ein kleines Naturparadies entstanden, das Maßstäbe setzt», sagte er. Der Totholzgarten an der Gutsgrenze ist Teil eines kommunalen Ansatzes, der Artenvielfalt, Naherholung und Umweltbildung miteinander verknüpft. Das Areal ist in ein Netz aus Fuß-, Rad- und Wanderwegen sowie angrenzenden Spiel- und Freizeitflächen eingebunden.
Totholzgärten gelten als effektive Bausteine für mehr Biodiversität im Siedlungsraum. Strukturen wie Totholz, Magerrasen, Hecken und Blühbereiche bieten Nist- und Rückzugsräume, Nahrung und Entwicklungsstätten für zahlreiche Arten. Nach Angaben der Stadt Stein wurden auf der Fläche naturnahe Elemente aufgebaut, darunter eine Blühwiese mit gebietsheimischen Wildpflanzen sowie strukturbildende Holzelemente; Informationstafeln erklären die Ziele und Maßnahmen. Bereits 2021 hatte die Stadt in einem ersten Schritt am Schulweg eine entsprechende Fläche eingerichtet und – laut städtischer Darstellung – unter anderem nährstoffreichen Oberboden abgetragen, eine Benjeshecke angelegt und Obstbäume gepflanzt.
Stein zählt zu den Kommunen, die 2022 im Programm «Starterkit 1 – 100 blühende Kommunen» mit 5.000 Euro unterstützt wurden. Ziel des Blühpakts Bayern ist es, öffentliche Grünflächen insektenfreundlich zu gestalten – etwa durch angepasste Pflege, regionale Saatmischungen und das Zulassen natürlicher Strukturen.