In Fürth sind seit Jahresbeginn erneut mehrere Fälle von angeschossenen Stadttauben dokumentiert worden. Nach Angaben der Stadttaubenhilfe Fürth auf Anfrage von „Fürth Aktuell“ handelt es sich bislang um drei Tiere, die in verschiedenen Stadtteilen verletzt aufgefunden wurden. Die Organisation spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung und warnt zugleich vor Gefahren, die von Schusswaffen in Wohngebieten auch für Menschen ausgehen.
Am 1. März wurde nach Angaben von Laura Kroiß von der Stadttaubenhilfe in der Siedlerstraße eine Taube mit einer Kugel im Flügel entdeckt, die durch die Helfer entfernt werden konnte. Am 22. März kam es zu einem besonders tragischen Vorfall am Fürther Hauptbahnhof: Eine verletzte Taube starb während einer Operation, nachdem Geschosssplitter im Knie festgestellt worden waren. Am 27. August wurde schließlich in der Leibnizstraße ein Diabolo aus Blei im Brustbereich eines Tieres gefunden. Das Projektil konnte entfernt werden, birgt jedoch zusätzliche Risiken wie Vergiftungserscheinungen.
Die Stadttaubenhilfe weist darauf hin, dass der Einsatz von Luftgewehren in dicht besiedelten Stadtgebieten erhebliche Risiken birgt. Neben Tieren könnten auch Kinder oder Haustiere getroffen werden. Zudem ist das Schießen auf Tauben nach dem Tierschutzgesetz verboten. Dass dennoch einzelne Personen diese Praxis offenbar für erlaubt halten, zeigt laut der Organisation den Bedarf an verstärkter Aufklärung.
Bereits in den vergangenen Jahren wurden wiederholt durch Schüsse verletzter Tiere registriert, insbesondere im Bereich der Rosen- und Gartenstraße. 2024 verstarb zudem ein Tier in der Südstadt an den Folgen einer Bleivergiftung. Um die Arbeit fortführen zu können, ist die Stadttaubenhilfe auf Spenden angewiesen – von Futter über Einmalhandschuhe bis hin zu alten Zeitungen. Auch ehrenamtliches Engagement wird gesucht.